Das Hopfenberggespräch begann mit zwei einleitenden Vorträgen von Gunter Zeuke, stellv. Landesvorsitzender der GEW Thüringen, und der Landesvorsitzenden Kathrin Vitzthum, in denen die zahlreichen Baustellen, Probleme und zukünftigen Aufgaben insbesondere im Personalbereich von Schule und Kita genannt und erläutert wurden. Findet sich eine entsprechend Ausfinanzierung im Entwurf des Doppelhaushaltes wieder? Wo gibt es Aufwüchse, wo Einsparungen? Diese Fragen wurden gestellt und, zum Teil, von den politisch Verantwortlichen beantwortet. Die Vertreter*innen der rot-rot-grünen Koalition stellten besonders die Verabredungen eines neuen Bildungspaketes, auf das sich der Bildungsausschuss des Thüringer Landtags am Dienstag einigte, in den Fokus ihrer Ausführungen.
Die GEW Thüringen erkennt die großen Mühen und Anstrengungen, die zu diesen Vereinbarungen geführt haben an, und zeigt sich froh darüber, dass die Probleme im Schulbereich nun engagierter angegangen werden. Hervorzuheben bleibt die Vereinbarung auf 300 zusätzliche Stellen für Lehrkräfte im Jahr 2018 und noch einmal 300 im Jahr 2019. Diese Stellen sollen befristet ausgeschrieben und der dringend notwendigen Vertretungsreserve zugeordnet werden. „Wir bleiben allerdings skeptisch, ob die Stellen im Angesicht eines bundesweiten Konkurrenzkampfes der Bundesländer um Lehrerinnen und Lehrer überhaupt besetzt werden können, denn attraktiv ist das natürlich nicht“, so Kathrin Vitzthum.
Hervorzuheben ist auch der Bereich der Erwachsenenbildung und der Kitabereich. Während im ersteren ein deutlicher und wohl auch auskömmlicher Finanzierungsaufwuchs stattfinden wird, hat die kontinuierliche Kritik der GEW Thüringen am neuen Kitagesetz und dem zementierten schlechten Betreuungsschlüssel einen ersten Erfolg gebracht. In zwei Schritten, so die Vereinbarung im Bildungspaket, soll der Betreuungsschlüssel von 1:16 auf 1:14 ab Mitte 2018 und dann auf 1:12 ab 2019 für die Altersgruppe 3- bis 4-jährige Kinder abgesenkt werden. Die GEW Thüringen begrüßt, dass die Landesregierung ihrer Verantwortung für Qualitätsverbesserungen im Kita-Bereich nachkommt und die Beschäftigten nicht mehr mit möglichen Verbesserungen mit Hilfe von Bundesmitteln vertröstet.
Natürlich bleibt noch viel zu tun. Diese angekündigten Verbesserungen können nur erste Schritte sein. Wir bleiben für Euch dran!