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Wer unterstützt bei... Diskriminierung? Teil 2

Nachhaltiges Engagement gegen Diskriminierung in der Schule: Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Der Landesausschuss Diversity der GEW Thüringen informiert in einer Serie über Projekte, Melde- und Beratungsstellen zu Antidiskriminierung in Thüringen. Für den zweiten Teil hat Ramona Mayer mit „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gesprochen.

Foto: Thomas Müller

Worum geht es bei „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“?

Es verpflichten sich mindestens 70 Prozent aller Lehrenden und Lernenden, gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv zu werden, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Eine Schule, die den Titel trägt, ist Teil eines Netzwerkes, das sagt: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule und unser Umfeld. Es geht nicht nur um Aktionen gegen Rassismus, sondern auch um Diskriminierung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, aufgrund körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung, der geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung sowie um andere Diskriminierungsformen. Darüber hinaus wenden wir uns gegen totalitäre und demokratiegefährdende Ideologien. Wer sich zu den Zielen einer „Courage-Schule“ bekennt, stimmt einer Selbstverpflichtung zu.

 

Selbstverpflichtung
 
  • Ich setze mich dafür ein, dass meine Schule nachhaltige Projekte, Aktionen und Veranstaltungen durchführt, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.
  • Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, dann wende ich mich dagegen, spreche dies an und unterstütze eine offene Auseinandersetzung, damit wir gemeinsam Wege finden, einander respektvoll zu begegnen.
  • Ich bin aktiv, damit meine Schule jedes Jahr Projekte gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, durchführt.
 

 

Ich bin Lehrkraft in Thüringen und möchte, dass meine Schule dabei ist. An wen kann ich mich wenden?

Träger des Netzwerks in Thüringen ist die „Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte“ (EJBW) in Weimar. Das Team der Landeskoordination ist telefonisch und per Mail erreichbar unter:

Stiftung »Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar«

Jenaer Straße 2/4, 99425 Weimar, Tel.: 03643 827-144/-142, schulemitcourage(at)ejbweimar(dot)de

 

Wie erfolgt die Aufnahme meiner Schule in das Projekt?

Informiere Dich über das Projekt und finde Mitstreiter*innen an deiner Schule. Das Projekt muss an der Schule bekannt gemacht werden. Dann beginnt der Abstimmungsprozess: Wenn mindestens 70 Prozent aller Personen an der Schule der Selbstverpflichtung zustimmen, sind die Voraussetzungen für eine Courage-Schule gegeben. Jetzt kann der Aufnahmeantrag ausgefüllt werden. Nachdem deine Schule anerkannt wurde, wird eine Projektpatenschaft gesucht und der Titel an die Schule verliehen.

 

Worauf sollte im Vorbereitungsprozess geachtet werden?

Alle an der Schule Lehrenden und Lernenden über das Projekt zu informieren, ist ein langer Prozess. Es ist besonders wichtig, dass die Pädagog*innen die Schüler*innen unterstützen. Dafür sollte sich ausreichend Zeit genommen werden.

 

Bietet „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auch Beratung für Betroffene an?

Das Projekt hat kein direktes Beratungsangebot, aber vermittelt über die Datenbank „SoRge“ Kontakte, bei denen man Hilfe bei Diskriminierung in der Schule und im Umfeld bekommt – in der Nähe und in ganz Thüringen. Ganz gleich, ob selbst Diskriminierung erlebt wurde, man Zeug:in von Diskriminierungsfällen ist oder Fragen zu Diskriminierung hat. Etwa 80 Institutionen, Vereine, Ämter und Beratungsstellen sind erfasst und können nach Beratungsthema und Ort gefiltert werden. Einfach ausprobieren unter:

Einladung zum 8. Landestreffen am 21. Juni 2023 in Weimar (Stephane-Hessel-Platz 1)

Vertreter:innen der Courageschulen und von interessierten Schulen sind herzlich zum 8. Landestreffen von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" eingeladen.

Hier könnt Ihr Angebote kennenlernen, Euch austauschen und mit neuen Projektideen an Eure Schule zurückzukommen. Es wird Workshops und Aktionen geben, darunter auch speziell für Grundschulen. Zwischen 12.30 Uhr und 14 Uhr stellen sich die Kooperationspartner*innen auf dem Markt der Möglichkeiten vor.

Mitmachen und Diskutieren ist ausdrücklich erwünscht!

Anmeldungen unter: schulemitcourage(at)ejbweimar(dot)de

 

Weitere Infos unter:

Internetseite: https://schule-ohne-rassismus-thueringen.de

Facebook: „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Thüringen“

Das Projekt wird durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) im Rahmen des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit gefördert.

Auf der Titelseite der tz vom Juni 2023 und hier im Hintergund zu sehen ist der neue Campus der Staatlichen Gemeinschaftsschule Weimar © gernot schulz architektur mit Ponnie Images