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Saalfeld-Rudolstadt

Unser Frühlingstreffen: Wilden Kräutern und Orchideen auf der Spur

Zum Auftakt der Verbandsarbeit im Jahr 2023 kamen die Mitglieder des GEW-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt zum alljährlichen Frühlingstreffen zusammen.

Dieses Jahr lockte es uns in die Natur: Unweit von Kahla, auf den Höhen zwischen Reinstädter- und Hexengrund wollten wir nicht nur die Schönheit der Frühlingsblumen erleben, sondern auch Interessantes zum einen oder anderen Kräutlein erfahren. Sachkundig führte uns die Apothekerin Ulrike Steiner durch eine wunderschöne Landschaft, die wir als unbedingt bewahrenswert empfanden. Sie erklärte, dass der Untergrund hier hauptsächlich aus Kalk bestünde und dass dieser besonders günstig für viele Pflanzen wäre. So konnte man schon am Feldrand eine Vielzahl von Schlüsselblumen entdecken, die früher auch als Heilpflanzen eine Rolle spielten, heute aber ihr Bestand stark gefährdet ist.

Am Wegesrand entdeckten wir Frühlingsblatterbsen, Waldmeister und Leberblümchen, erfuhren Interessantes über die Verwendung von verschiedenen Kräutern wie Giersch, Hirtentäschel, Kleintäschelkraut und die Knoblauchsrauke, die den meisten Kleingärtnern eher als Unkraut im heimischen Garten bekannt ist. Dabei sind diese zum Beispiel als Rohkostsalat oder wie Spinat als Gemüse verwendbar. Auch überraschend war für viele, dass der Feldsalat ausgewachsen an Vergissmeinnicht erinnert. Löwenzahn, Brennnessel und sogar die jungen Blätter der Rotbuche sind essbar. Nicht nur Kräuter kann man auf unterschiedliche Art nutzen: Als Tee getrunken wirken die Blätter des Weißdorns Blutdruck senkend, die Früchte können zu leckerer Marmelade verarbeitet werden.  

An Wiesen vorbei etwas tiefer in einem lichten Buchenwald hatten nicht nur unzählige Maiglöckchen ihre Blätter entfaltet (leider noch nicht die Blüten), wir konnten auch die ersten Orchideen erblicken. Hier und da ragten die auffälligen Blütenstände des Purpurknabenkrautes vom Waldboden herauf. Andere Orchideen waren leider noch nicht ganz so weit, doch konnte man ihre Blattrosetten sehen, die zum Teil mitten auf dem Weg standen.

Durch ein lichtes Seitental und wieder ein leichte Steigung hinauf führte die Wanderung zu unserem Ausgangspunkt Martinsroda zurück. Kurz vorm Ende konnte man noch ein besonders schönes Exemplar eines Purpurknabenkrautes betrachten sowie einen Wachholderbusch, zu dem Frau Steiner ausführte, dass die Beeren Gefäß öffnend wirkten und deshalb bei Leberleiden und Gicht wirksam wären. Außerdem ist Wacholderreisig ideal zum Räuchern.

Zwei Stunden vergingen bei bestem Wetter und den interessanten Ausführungen von Frau Steiner wie im Flug. Der Kreisverband der GEW Saalfeld-Rudolstadt bedankt sich hiermit noch einmal sehr herzlich bei Frau Ulrike Steiner.