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Die Wildnis vor unserer Haustür

Unseren Mitgliedern ein abwechslungsreiches Jahresprogramm für Senioren und Mitglieder im Dienst anzubieten, ist ein Anliegen zweier verdienter Seniorinnen unseres Kreisverbandes.

Foto: GEW

Selbst während ihrer Dienstzeit sehr aktive Kolleginnen, haben sich Jutta Enders und Margarethe Scarbath vor einigen Jahren Gedanken gemacht, wie man die Gewerkschaftsarbeit aktivieren könnte, um das Gemeinschaftsgefühl wieder etwas zu stärken. Bei unserer Kreisvorsitzenden Andrea Hartung rannten sie damit offene Türen ein, denn gerade Anstöße aus dem Mitgliederkreis waren ihr sehr willkommen. Mit Freude gab es grünes Licht für unsere beiden Frauen, auch mit der Zusage einer finanziellen, und soweit es möglich ist, auch organisatorischen Unterstützung. Wanderungen, Tagesausflüge, kulturelle Veranstaltungen, Vorträge und geselliges Beisammensein stehen seit ca. fünf Jahren auf dem Jahresprogramm.

Wie vielseitig es ist, bewies und beweist das Jahresprogramm des laufenden Schuljahres 2014/15. Das begann im September vorigen Jahres mit der Wanderung „Auf den Spuren der Dunkelgräfin“ zum Grab auf den Stadtberg. Leider hat das MDR-Fernsehen mit ihrer Reportage und DNANachweisen die Illusion der Hildburghäuser und damit ein touristisches Highlight zerstört (wenn auch nicht für alle glaubwürdig). Mit einer Pflanzentauschbörse und kleinen Weihnachtsbasteleien ging das Jahr zu Ende.

Das neue Jahr begann mit einer Jubiläumsveranstaltung, um langjährige (40, 50, 60 Jahre) Mitglieder und Senior*innen mit runden Geburtstagen zu ehren. Ein Frauentagsausflug führte schließlich interessierte Mitglieder nach Meiningen ins Kino. Ein Jahr zuvor war es ein Theaterbesuch.

Anstoß für diesen Beitrag, der längst einmal fällig gewesen ist, war für mich der Vortrag mit dem Thema „Die Wildnis vor unserer Haustür“ von Roland Müller, Amtsleiter für Umwelt und Abfallwirtschaft beim Landratsamt Hildburghausen, der schon 30 Jahre im Naturschutz tätig ist. Die Mitglieder erfuhren Erstaunliches über die Fauna und Flora in Thüringen, über die Verdrängung bestimmter Tierarten durch Klimaänderung und Entzug natürlicher Nahrungsquellen in ihren Lebensräumen. Es gab aber auch durchaus Positives, was die Wiederbesiedlung unserer Region betrifft (Wildkatze, Luchs, Biber), zu berichten. Müller nannte auch Gewässerbeispiele, wie die Werra, in der heute wieder 25 Fischarten leben würden, während 1985 lediglich fünf bis sechs Arten registriert wurden.

Veränderung bedeutet also nicht nur das Verschwinden von Altbekanntem und Bewährtem, sondern auch das Auftauchen von Neuem und Überraschendem, manchmal sogar das Wiederentdecken von scheinbar längst Verlorenem. Das scheint in der Natur nicht anders zu sein als im täglichen Leben