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Gastbeitrag von Katrin Holzberger, Lehrerin an der IGS Erfurt

KI im Kunstunterricht: Eine Möglichkeit, weiter am Ball zu bleiben

Kreative oder künstlerische Intelligenz würde mir im Kontext meines eigenen Unterrichts besser gefallen. Meine Bildungs- und Erziehungsziele sind in erster Linie, Schüler*innen zum kreativen Denken anzuregen, künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern, Kunst aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, Anreize für Diskussionen zu schaffen und Kunstwerke mittels verschiedener Techniken zu kreieren.

Der kreative Prozess beginnt für mich immer mit Neugierde und Interesse und nun gerne auch die Anwendung von KI. Die Schüler:innen wissen aus meinem Unterricht, dass Künstler:innen schon immer auch die neuste Technik für ihr Werk benutzen. Die KI ist sozusagen der Pinsel, ein Werkzeug, mit dem man gestalten kann. Die kreative Leistung bringt der Mensch mit seiner ganz eigenen Phantasie hervor. Deshalb ist es für mich wichtig, den Schüler:innen beizubringen, wie sie originelle Text/Bildbeschreibungen den sogenannten Prompts formulieren.

Mit den richtigen Textbeschreibungen lassen sich Stimmungen einfangen, Stile der Kunstgeschichte imitieren, spezielle Kunstwerke parodieren oder adaptieren in die heutige Zeit. Die eine oder andere Bildgenerierung haben die Schüler:innen schon im vergangenen Schuljahr ausprobiert (mit ChatGPT, DALL - E), Gestaltungsmittel, die bei KI generierten Bildern entstehen beschrieben und sich kritisch an Bildanalysen versucht.

Ausblick

Im neuen Schuljahr möchte ich zu bestimmten Themen wie z. B. Klimawandel/ Klimakatastrophe, Benachteiligung, #metoo (geeignet ab Kl. 8) einen künstlerischen Prozess in Gang bringen, inhaltlich und produktiv. Die KI als Bildgenerator nutzen wir als Inspirationsquelle, quasi als Vorlage. Das Spannende ist dann das Weiterverarbeiten mittels anderer Techniken (z. B. analoge Zeichnungen und Gemälde, Skulpturen, StreetArt, Collagen, Reels, Videos, Performances…).

Ebenso interessiert mich die Nutzung von KI für eine Fächerverbindung zwischen Kunst, Deutsch, Englisch, Ethik. Wirklich intelligent wird es, wenn die Schüler:innen verstehen, wie man geschickt Texte/Prompts formuliert, wenn sie analysieren können, welche Wortverbindungen zu bestimmen Algorithmen führen. Ich habe durch eigene Experimente festgestellt, dass Prompts in englischer Sprache oft die interessanteren Ergebnisse liefern.

Die Anwendung von KI im Kunstunterricht nimmt den Schüler*innen die Angst vor dem weißen Blatt, nichts zustande zu bekommen, ein positiver Nebeneffekt, der auch ein Überraschungsmoment inne hat.

 

Interessantes zur Recherche und zum Ausprobieren: Beispiel Aufgabe: „Mein ICH mal anders“

"Deep Art Effects" (gibt es auch als App) verwandelt Bilder mithilfe von KI in Kunstwerke im Stil bekannter Künstler.

https://padlet.com/contactgoebel/vom-plaudern-zum-promp-ten-7ai3827u1rv7j9zt

https://digitale-helden.de/ueber-uns/blog/chatgpt-kann-das-schule-machen/

Erkunde, was in dir steckt und erstelle eine eigene Selfie Fotocollage mit Hilfe von KI Tools! Wiederhole dein ICH in verschiedenen Stilen, Blickwinkeln oder Perspektiven! In Anlehnung an Andy Warhols „Thirty Are Better Than One„ sollst du dich also immer mal andres sehen.

Viel Vergnügen und originelle Ergebnisse.

 

Kontakt
Dr. Michael Kummer
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 22
Mobil:  0151 1063 2902