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Bildungspolitik zum Nachmachen

Für die Schule von morgen

2017: Kommission Zukunft Schule: Herausforderungen und Chancen für Thüringens Schulsystem. 2018: Der Thüringenplan. Für eine gute Zukunft unserer Schulen. 2021: Dialog Schule 2030. Leitziele und Forderungen an die Thüringer Bildungspolitik.

Kathrin Vitzthum (rechts im Bild), Landesvorsitzende der GEW Thüringen, bei der Unterzeichnung des Personalentwicklungskonzepts am 6.6.2019 - Foto: Michael Kummer/GEW

Auf den ersten Blick einfach ein weiteres Papier, auf den zweiten Blick beschreibt die Aufzählung einen Prozess, der kontinuierlich fortgesetzt wurde. Niemand ist bei der Erkenntnis stehengeblieben, dass das Thüringer Schulsystem vor einem Wandel steht, sondern alle Beteiligten sind miteinander Wege gegangen, diesen Wandel zu begleiten, zu evaluieren, entsprechende Forderungen abzuleiten und am Ende in politische Entscheidungen zu überführen.

Einige der Kernforderungen, die im Dialog Schule 2030 vereinbart wurden, sind bereits Realität:

  • Horterzieher:innen können nun bis zu 80 % arbeiten und damit den Weg zur echten Ganztagsschule weitergehen,
  • es wurden insgesamt 840 Stellen für Lehrkräfte in den Haushalt 2021 verhandelt und
  • die Grundschullehrkräfte erhalten ab dem 1. August 2021 die A13/E13.

Allein diese Ergebnisse zeigen, dass es eine übergreifende Zustimmung zu unseren gewerkschaftlichen Forderungen gab, an denen letztlich auch der Thüringer Landtag nicht mehr vorbeikam.

Vieles andere soll nun auf den Weg gebracht werden:

  • Die Debatte um einen Sozialindex nimmt Fahrt auf,
  • es sollen Planstellen für Ganztagsangebote und Multiprofessionelle Teams geschaffen werden, und
  • es wird ein Pilotprojekt „Verwaltungsassistenzen“ geben.
  • Die Beteiligten haben sich darauf verständigt, dass zwei weitere Studienseminare in Nord- und Südthüringen eingerichtet werden sollen, wenn Ausbildungskapazität und -qualität, aber auch Nähe zum ländlichen Raum sichergestellt werden müssen.

Was 2021 hoffnungsvoll begann, verzögert sich nun. Der Thüringer Landtag hat einer Globalen Minderausgabe zugestimmt, die dazu führt, dass das TMBJS rund 75 Millionen Euro einsparen muss. Das lässt wenig Luft, die vereinbarten Innovationen auch wirklich zu starten.

Und was ist mit dem Personalentwicklungskonzept?

2019 konnte die GEW noch wichtige Änderungen im PEK Schule vereinbaren. Es ging diesmal nicht um ein Gesamtpaket, sondern um konkrete Einzelthemen.

Dialog Schule 2030 und der seit Januar 2021 regelmäßig tagende Runde Tisch zur Bewältigung der Coronakrise an Schulen sorgten dafür, dass die Gespräche zum PEK ausgesetzt wurden. Das bedeutet für die kommenden Jahre, entstandene Verwerfungen aufzuarbeiten und in neue Verhandlungen einzutreten.