Dazu gehört etwa ein Überblick über das grundlegende Bildungsverständnis:
Bildungsplan 2008 | Bildungsplan 2016 | |
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Verhältnis zwischen Bildung und Erziehung | Blick auf die Wirkung von Erziehung auf Bildung, Erziehung erfüllt v.a. Aufgabe der Vermittlung von traditierter Kulturbestände | Blick auf die Wechselbeziehung Bildung – Erziehung, Erziehung als Nährboden für gelungene Bildung, für dessen erfolgreiche Umsetzung der Erwachsene Sorge trägt |
Formuliertes Bildungsziel | Betonung der Persönlichkeitsentwicklung | Betonung des Enablings / Grundlage für die Teilhabe/Wahrnehmung von Rechten schaffen |
Bildungsprozesse | Fokus auf Wissen und Kompetenzen als Voraussetzung und Ziel des Bildungsprozesses | stärker Fokus auf den aktiven Prozess des Lernens als Schlüssel zur Bildung |
Kompetenzbegriff | Blick vor allem auf die Entwicklung individueller Fähig- und Fertigkeiten gerichtet | Blick mehr auf die Interaktionsebene Individuum – Gesellschaft gerichtet, Kompetenzen als Mittel, sich erfolgreich mit der Welt auseinander zu setzen |
Bedeutung von Sprache (und Symbolsystemen) | Sprache wichtig zum Weltverständnis | Zugang zu Sprache und Symbolsystemen = notwendige Voraussetzung für Bildung! r Welt auseinander zu setzen |
Rolle von Wissen, Fähigkeiten, Kompetenzen für die Bildung | Betonung der Notwendigkeit des Wissenserwerb als wichtiger Inhalt von Bildung | stärkere Betonung des Wissenserwerb als Mittel zum Zweck zur Orientierung, erfolgreicher Auseinandersetzung der Welt & um Lernen als Bildungsinhalt zu ermöglichen |
Pädagogische Begleitung und Settings | Fokus auf die päd. Unterstützungsfunktion bei Bildung und anregende päd. Settings | Betonung der ganzheitlichen Bedeutung von päd. Begleitung für die Grunddispositionen der kindlichen Persönlichkeit und des daraus erwachsenden Rechts des Kindes auf Schutz, Anregung und Zuwendung |
Veränderung von Bildungsprozessen | Altersbezogene Unterscheidung von basalen, elementaren und primaren Bildungsprozessen grob möglich, aber individuell abzustimmen | Altersbegrenzung von Lernprozessen generell nicht möglich u. nicht zielführend, zusätzliche Lernphasen (heteronome und autonome Phase) |
Offenheit des Bildungsprozesses | Offen, weil sich jedes Kind auf seine je eigene Weise mit der Welt auseinandersetzt, respektvoll, alle Sinne ansprechend, am Kind orientiert | Erweiterung des Offenheitsverständnisses: Berücksichtigung übergreifender, entwicklungsrelevanter Einflüsse (Kultur, Natur, biologische Reifungsprozesse) statt Offenheit als Beliebigkeit zu verstehen |
Des weiteren werden Veränderungen im Aufbau der Bildungsbereiche, allgemeine Unterschiede sowie spezifische inhaltliche Neuerungen in den Bildungsbereichen beleuchtet, etwa bei der künstlerisch-ästhetischen oder zivilgesellschaftlichen Bildung.
Interesse?
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GEW-Mitgliedern steht die Handreichung direkt als Download zur Verfügung (siehe rechts den Bereich "Downloads").
Wie ihr zum Mitgliederbereich kommt, findet ihr hier.