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GEW Thüringen fordert Impf- und Teststrategien an Hochschulen

Die GEW Thüringen fordert die Landesregierung auf, die Hochschulen bei der Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen und Schnelltests zu berücksichtigen und ggf. finanziell und personell zu unterstützen. Die Hochschulen sollen zügig entsprechende Impf- und Testkonzepte erarbeiten und umzusetzen. Die Bildungsgewerkschaft appelliert außerdem an die Beschäftigten und Studierenden, entsprechende Impf- und Testangebote anzunehmen und damit ihren persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten.

Der Umstieg auf Online-Lehrangebote konnte an den Hochschulen vielfach gut und schnell gemeistert werden. Dennoch ist allen Beteiligten klar, dass die reine Online-Lehre keinen gleichwertigen Ersatz für Vermittlung von Wissen und Kompetenzen in Präsenzveranstaltungen darstellt. Zudem sind in vielen Studiengängen Praxisanteile enthalten, die eine Anwesenheit erfordern, z. B. Labor- und Praktikumsversuche. Auch einige Prüfungen finden in Präsenz statt. Daher ist es im Sinne der Studierenden und der Beschäftigten geboten, jetzt auch für die Hochschulen die Rahmenbedingungen für eine (teilweise) Öffnung der Hochschulen zu entwickeln. Es verwundert daher, dass in den entsprechenden Verordnungen kein Hinweis auf die Studierenden und Beschäftigten an Hochschulen zu finden ist.

In der Coronavirus-Impfverordnung vom 10. März 2021 ist die Impfung von Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege, in Grundschulen, Sonderschulen oder Förderschulen tätig sind, mit hoher Priorität vorgesehen. Weitere Personen, die in Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe und in Schulen ihre Arbeit verrichten, sind eine Prioritätsstufe niedriger, also mit erhöhter Priorität, aufgeführt.

Lehrende und weitere Beschäftigte an Hochschulen sollten nach Auffassung der GEW ebenso als Gruppe mit erhöhter Priorität berücksichtigt werden.

An vielen Hochschulen sind die jährlich angebotenen Grippeschutzimpfungen durch die Betriebsärzte ein bewährter Prozess. Systeme zur Terminvergabe existieren und ermöglichen die Impfung ohne Wartezeit und Menschenansammlungen. Der Aufenthalt in den Wartezimmern der Hausarztpraxen und Impfzentren könnte somit verhindert werden. Impfangebote durch die Betriebsärzte wären daher nach Auffassung der GEW ein wichtiger Schritt bei der Eindämmung des Infektionsgeschehens.

Bis ausreichend Impfstoff verfügbar ist, wäre es zudem zweckmäßig, an den Hochschulen Testzentren einzurichten. Durch niedrigschwellige freiwillige Tests vor Ort könnten Infektionen entdeckt und die Zahl der Ansteckungen innerhalb der Studierendenschaft und im Kollegium verringert werden.

 


Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte Interessenvertretung in Thüringen im Bildungsbereich. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Kontakt
Dr. Michael Kummer
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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