PISA 2022: „Wenn die soziale Herkunft über Lebens- und Berufschancen entscheidet, wohnst Du im Bildungsland Deutschland.“
GEW Thüringen zur internationalen Schulleistungsstudie PISA 2022
Die Ergebnisse der PISA-Studie sind leider nicht überraschend. Sie verweisen auf den schon länger bestehenden Lehrkräftemangel, der individuelle Förderung verhindert und Unterrichtsversorgung nicht mehr dauerhaft sicherstellt. Dazu Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen: „Die traurige Wahrheit ist: Wenn die soziale Herkunft über Lebens- und Berufschancen entscheidet, wohnst Du im Bildungsland Deutschland.“
Besonders beschämend ist nach wie vor der Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft. Die Abhängigkeit der schulischen Leistungen der Kinder und Jugendlichen vom Elternhaus hat sich seit über 20 Jahren leider nicht verringert, so dass in der Folge die Bildungsarmut weiter um sich greift. Lebens- und Berufschancen von Schülerinnen und Schülern sind dadurch sehr problematisch, aber das ist ein selbst verschuldetes Problem.
Um hier gegenzusteuern, braucht es grundsätzlich mehr Investitionen in alle Bildungsphasen – und das nicht nur im Bundeshaushalt, sondern auch im Haushalt des Landes Thüringen. Ein Sozialindex, der Schulen in herausfordernden Lagen besser unterstützt und gleichzeitig aber nicht bei den anderen Schulen kürzt, wäre hierbei ein effektives Instrument.
Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die mitgliederstärkste Interessenvertretung in Thüringen im Bildungsbereich. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.
99096 Erfurt