Andreas-Stötzer-Preis 2023 für Sandra Kirbis, Heike Tilch und Matthias Vater

Preisträgerin des Andreas-Stötzer-Preises 2023: Sandra Kirbis

Die Laudatio wurde von Marko Hennhöfer gehalten:

Mit dem Andreas-Stötzer-Preis würdigen wir alle zwei Jahre außergewöhnliches Engagement für die Interessen der Beschäftigten. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr Sandra Kirbis den Preis überreichen dürfen.

Bereits seit 2007 ist Sandra Kirbis Mitglied in der GEW, unterstützt den Kreisverband Erfurt und hilft bei der Organisation von Streikaktionen. Nicht nur gewerkschaftlich, sondern auch als Personalrätin stärkt sie seit vielen Jahren ihren 3.500 Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung Erfurt den Rücken, seit 2017 auch mit Freistellung. Was sie dabei besonders auszeichnet ist ihr Einfühlungsvermögen, ihre offene Kommunikation, Verhandlungsgeschick und ihre Einsatzbereitschaft – „sie übernimmt Fälle, die kein anderer will“. Dabei schätzen ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter ihr umfangreiches Fachwissen im Personalwesen und dass sie immer ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte hat – ja, - „manchmal kennt sie keinen Feierabend“.

Exemplarisch möchte ich noch ein schwieriges Thema anführen, bei dem Sandra in zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen über Jahre hinweg einen wesentlichen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit leisten konnte: die leistungsorientierte Bezahlung. Im Gegensatz zum TV-L, in dem die LOB 2009 entfallen ist, gibt es im TVöD hierzu in den Paragrafen 18/18a Regelungen, die Arbeitgebern und Personalvertretungen entsprechenden Gestaltungsspielraum eröffnen.

Liebe Sandra, stellvertretend für all diejenigen, denen du geholfen hast und sicherlich auch noch zukünftig helfen wirst, möchten wir unsere Wertschätzung für dein Engagement zum Ausdruck bringen und uns recht herzlich bei dir dafür bedanken. 

Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch Sandra!

Preisträgerin des Andreas-Stötzer-Preises 2023: Heike Tilch

Die Laudatio wurde von Gabriele Matysik gehalten:

Ich spreche über eine Frau, Pädagogin und aktive Gewerkschaftlerin. Sie ist GEW-Mitglied ist sie seit 1978.

Am Institut für Lehrerbildung Nordhausen hat sie studiert und unterrichtet noch immer vier Stunden Sport an der kleinen Grundschule am kleinen Herrenberg. Und das, obwohl sie erste Stellvertreterin der Vorsitzenden im HPR ist. Ihre Fähigkeit im Kultusministerium Thüringen profitiert von ihrer Lehrtätigkeit, ist sie doch bestens mit den Problemen des Schulalltages vertraut. Sie ist das GEW-Mitglied, dass nun am längsten im HPR tätig ist.

Seit dem Jahr 1996 ist sie Mitglied des Landesvorstandes der GEW und leitet seit vielen Jahren den größten Kreisverband der GEW in Thüringen mit knapp 800 Mitgliedern. Als Kreisvorsitzende wurde sie immer wieder durch die Wahl bestätigt.

Warum wohl? Sie kann gut zuhören und versucht, alle Probleme zu lösen. Offen, ehrlich und verständnisvoll begegnet sie anderen Menschen. Sie legt Wert auf einen respektvollen Umgang.

Alle diese anspruchsvollen Aufgaben verlangen vollen Einsatz und Kosten Energie. Im Umgang mit ihrer Familie schöpft sie Kraft, ihre Enkelin liebt sie sehr.

Sport und Bewegung sind ihr wichtig und sie verwöhnt Kolleginnen und Kollegen mit ihren besonderen Kuchenspezialitäten, die wirklich sehr köstlich sind.

Dieses große ehrenamtliche Engagement ist mit Sicherheit im Sinne von Andreas Stötzer. Deshalb schlagen die Mitglieder des Kreisverbands Erfurt ihre Vorsitzende, Heike Tilch, für diesen Preis vor.

Herzlichen Glückwunsch Heike!

 

Preisträger des Andreas-Stötzer-Preises 2023: Matthias Vater

Die Laudatio wurde von Dr. Uwe Holzbecher gehalten:

Matthias Vater arbeitet am Seiler-Gymnasium in Nottertal-Heilinger Höhen. Er ist seit Gründung der GEW aktiv dabei und hat in den vergangenen Jahren viele ehrenamtliche Funktionen ausgeübt. Derzeit ist er Mitglied im GEW-Kreisvorstand Unstrut-Hainich-Kreis, ist dort Schatzmeister und vertritt den Kreisverband im Landesvorstand. Darüber hinaus unterstützt er die Mitglieder des Kreisverbandes als Rechtsschutzbeauftragter. Auf Landesebene arbeitet er aktiv im Referat Tarif- und Beamtenrecht und in mehreren AGs, z.B. der AG Gymnasien und der AG Personalrat, mit. Alle diese Aufgaben nimmt er sehr gewissenhaft und mit hohem persönlichem Engagement wahr. Kritisch und mit wachem Auge beobachtet er die Bedingungen in seinem Arbeitsumfeld und sucht nach Lösungen. Er ist damit nicht unbedingt ein bequemer Partner, aber mit seiner zielorientierten Arbeit gewinnt er die Achtung und Wertschätzung seiner Kolleginnen und Kollegen, für die er sich konsequent einsetzt.

Matthias bemüht sich regelmäßig darum, neue Mitglieder zu gewinnen. Bei der Begrüßung der Lehramtsanwärter im Schulamt Nordthüringen ist er stets dabei und überreicht selbst bei eisigen Temperaturen Zuckertüten oder Taschen an die Neuen, informiert über die GEW und deren Ziele und motiviert zum Mitmachen. Jüngere Kolleginnen und Kollegen werden von ihm zur aktiven Mitarbeit ermuntert und unterstützt.

Im Bezirkspersonalrat des Staatlichen Schulamtes Nordthüringen war er viele Jahre Mitglied im Vorstand. Als Mitglied des Bezirkspersonalrates setzt er sich ebenso wie in der GEW aktiv und kompromisslos für die Belange der Beschäftigten ein. Darüber hinaus organisiert Matthias regelmäßig Schulungen für Wahlvorstände und für Personalräte und erarbeitete gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der AG Personalrat Handlungshilfen für die Personalräte an den Thüringer Schulen.

Bei Tarifverhandlungen übernimmt Matthias bereitwillig Aufgaben in der Arbeitskampfleitung, mobilisiert Kolleginnen und Kollegen, organisiert und begleitet viele Aktionen vor Ort und unterstützt zentrale Veranstaltungen.

Das alles leistet Kollege Matthias Vater unter hohem persönlichem Einsatz, selbstlos und mit großer Initiative und Ideenreichtum.

Die Jury hat sich deshalb entschieden, dem Vorschlag zu folgen und Matthias Vater den Andreas Stötzer Preis 2023 zu verleihen.