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Online-Schule als Alternative zu Präsenzpflicht und Distanzunterricht für alle

Die GEW Thüringen schlägt für die Dauer der Corona-Pandemie eine Online-Schule für das Land Thüringen vor, in der bei Bedarf Schüler:innen aller Klassenstufen der allgemeinbildenden Schularten durch qualifizierte und auf Onlineunterricht spezialisierte Fachlehrer:innen ortsunabhängig beschult werden.

Diese Idee entstand aus der Frage, wie einerseits das Recht auf Bildung, andererseits aber auch das Recht auf Gesundheit umgesetzt werden kann. Dazu Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen: „Wenn es keine Test- und keine Maskenpflicht an den Schulen gibt, wird es für viele Familien mit risikobehafteten Kindern und/oder Angehörigen eine enorme Belastung, der Präsenzpflicht nachzukommen. Um Doppelbelastungen für Lehrkräfte zu vermeiden, aber auch das Anwachsen von weiteren Lernrückständen zu verhindern, könnte eine landesweite Online-Schule die Lösung sein.“

In einer Online-Schule könnten so auch Testverweiger:innen unterrichtet werden und damit die Testpflicht an den Schulen weitergeführt werden. Tests und Masken sind auch weiterhin nötig, um Schulen zu sicheren Orten zu machen. Angesichts der drohenden vierten Corona-Welle, die wohl voraussichtlich im Herbst/Winter durch die Schulen rollt, wäre ein Verzicht auf die Schutzmaßnahmen fatal. „Mit der Delta-Variante erkranken auch immer häufiger Kinder und Jugendliche, darauf weisen Beobachtungen aus Großbritannien und den USA hin. Was über LongCovid bekannt ist, müssen wir alle ernst nehmen. Wir sollten gemeinsam verhindern, dass sich Kinder und Jugendliche infizieren. Und auch wenn viele Lehrkräfte geimpft sind, ein hundertprozentiger Schutz vor einer Corona-Infektion ist das eben auch nicht“, erklärt Vitzthum abschließend.

Wie die Online-Schule im Detail ausgestaltet sein sollte, müsste mit den für Schule zuständigen Akteuren noch geklärt werden. Wichtig wäre es, jetzt die Weichen dafür zu stellen, damit bei steigenden Inzidenzwerten und zunehmender Belegung von Krankenhäusern schnell reagiert werden kann. Wichtig ist außerdem, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen in die Planung mit einzubeziehen, damit die Schüler:innen auch weiterhin am sozialen Leben teilhaben können und den Kontakt zu Gleichaltrigen nicht verlieren.

 


Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte Interessenvertretung in Thüringen im Bildungsbereich. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Kontakt
Dr. Michael Kummer
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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