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Lohndumping an der Friedrich-Schiller-Universität

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Thüringen fordert ordentliche Beschäftigungsverhältnisse für alle an den Hochschulen des Landes Beschäftigten. Damit greift sie Forderungen der studentischen Beschäftigten im sogenannten CATI-Labor der Friedrich-Schiller-Universität beschäftigt auf, die sich derzeit in einer Auseinandersetzung mit ihrer Arbeitgeberin befinden. Die Universität hat mit ihnen Werkverträge an Stelle ordentlicher Arbeitsverträge abgeschlossen.

Quelle: pixabay - CC0 - kalhh

Die Mitarbeiter_innen führen dort computergestützte Telefonumfragen (CATI - Communication Assistent Telephone Interviewing), unter anderem den Thüringen Monitor, durch. Da es ein Labor der staatlichen Friedrich-Schiller-Universität ist, sollte angenommen werden, dass hier die gesetzlichen Mindeststandards sowie der entsprechende Tarifvertrag der Länder (TdL) gilt. Das heißt bezahlter Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Vergütung entsprechend der Tätigkeit. Das ist hier aber nicht der Fall.

"Die Mitarbeiterinnen bekommen Werkverträge ohne Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Zwar wird im Werkvertrag die Zahlung des aktuellen Mindestlohns von 8,50 EUR garantiert. In der Tat wird aber nicht nach Stunden, sondern auf der Basis erbrachter Leistung entlohnt. Dies macht die Beschäftigten zu Scheinselbstständigen und umgeht Standards, die eigentlich für eine öffentliche Arbeitgeberin selbstverständlich sein sollten", so Lysett Wagner, Mitglied des Leitungsteams Referat Hochschule und Forschung der GEW Thüringen. "Die Studierenden sind nicht einmal als die so genannten 'HiWis' - wissenschaftliche Hilfskräfte - beschäftigt, wie sonst üblich.“

Die GEW Thüringen fordert, dass die Mitarbeiter_innen im CATI-Labor Arbeitsverträge entsprechend den gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen erhalten.

Dabei unterstreicht die GEW ihre Forderung an die Landesregierung, endlich auch mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte zu verhandeln, wie es übrigens auch im Koalitionsvertrag steht. „Unsere Türen zu Gesprächen sind weit geöffnet, jedoch zeigt sich das Finanzministerium verschlossen“, so Thomas Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender der GEW Thüringen. Es sei traurig, dass sich unter rot-rot-grün trotz der Lippenbekenntnisse in der Praxis nichts gegenüber Vorgängerregierungen geändert hat.

 

Mehr Infos unter:

catilabourstruggle.blackblogs.org

 

catilabourstruggle.blackblogs.org

Kontakt
Lysett Wagner
Referatsleitungsteam Hochschule und Forschung
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 0