Dringend notwendig wären jedoch weitere, bisher nicht oder kaum erkennbare Schritte:
• Aufbau einer dauerhaften und planbaren Personalreserve aufgrund der jahrelang verfehlten Personalpolitik und der daraus resultierenden Überalterung der meisten Kollegien,
• Einstieg in ein Mehrpädagog*innensystem, um den Anforderungen einer inklusiven Schule wenigstens annähernd gerecht zu werden.
Die GEW Thüringen rechnet aufgrund dieser Anforderungen mit einem notwendigen Einstellungskorridor von 700 bis 800 Lehrer*innen pro Jahr. Davon ist die derzeitige Landesregierung weit entfernt.
Über die Einstellungszahlen hinaus würde es die Attraktivität des Landes Thüringen als potenzieller Arbeitgeber stärken, wenn sich endlich ernsthaft mit der Frage attraktiver Arbeitsbedingungen auseinander gesetzt wird. Unbefristete Vollbeschäftigung, wenn gewünscht, sollten der Standard sein. Offen bleibt, wie es gelingen soll, dass sich gute Bewerber*innen auch für den Schuldienst in strukturschwächeren Regionen abseits der A4-Städtekette interessieren.
Leider scheiterte das Vorhaben einer Lehrkräfte-Entgeltordnung (L-EGO), für welches sich die GEW seit Jahren einsetzt, nicht zuletzt am Widerstand der Bundesländer. Das Prinzip des gleichen Lohnes für gleiche Arbeit konnte wieder einmal nicht durchgesetzt werden.
Und nicht zuletzt fehlen bisher wahrnehmbare Maßnahmen, die zu einer Verbesserung der Lehrer*innenausbildung hinsichtlich der Anwendbarkeit des erlernten Wissens und des verantwortungsvollen Umgangs mit den Lehramtsanwärter*innen führen.