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Vorstellung

Wer sind die gewählten GEW-Personalratsmitglieder an den Thüringer Hochschulen?

Mit dem Wahlvorschlag „GEW: Es ist Zeit für mehr Zeit!“ konnte die GEW ein gutes Wahlergebnis bei den Wahlen zum Hauptpersonalrat (HPR) im Hochschulbereich erzielen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und den Lesern aufzeigen, wo sich einzelne Mitglieder besonders engagieren bzw. auf welchen Gebieten sie sich besonders gut auskennen.

Die Wählerinnen und Wähler sorgten mit ihren Stimmen dafür, dass vier Kolleginnen und Kollegen der GEW-Liste in den HPR gewählt wurden. Insbesondere in der Urlaubszeit kommen auch Ersatzmitglieder zum Einsatz, die im Verhinderungsfall eines HPR-Mitglieds dessen Aufgaben übernehmen.

Fragen an die GEW-Personalräte im Hauptpersonalrat

Der HPR beschäftigt sich überwiegend mit hochschulübergreifenden Aspekten. Mit welchen Themen seid ihr besonders vertraut? Die Personalräte agieren innerhalb ihrer Zuständigkeiten gemäß des Thüringer Personalvertretungsgesetzes. Wo seht ihr in den nächsten fünf Jahren den größten Handlungsbedarf für den HPR? Gibt es Synergien zwischen der HPR-Arbeit und eurem gewerkschaftlichem Engagement?

1. Katrin Glaser (FSU Jena)

Als ausgebildete Verwaltungsfachkraft kann ich u.a. sehr gut einschätzen, welchen enormen Kraftakt Kolleg:innen im „Verwaltungsbereich“ der Hochschulen derzeit leisten. Der Spagat zwischen Tagesgeschäft und immer mehr Projektarbeit (gerade im Digitalisierungsbereich) darf kein Dauerzustand bleiben. Um den Fachkräftebedarf in Technik und Verwaltung zu decken, ist es wichtig, den Arbeitgeber „Land Thüringen“ wieder attraktiv zu machen. Allein weiche Faktoren wie beispielsweise Familienfreundlichkeit, Gesundheitsschutz und mobile Arbeit/Homeoffice werden nicht mehr reichen. Es muss uns gelingen, die politischen Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass auch sie (und nicht nur wir als Gewerkschafter:innen) einen Einfluss auf den Tarifvertrag und damit auf Bezahlung, Arbeitszeit etc. haben – Faktoren in denen wir derzeit nicht konkurrenzfähig sind

2. Andrea Scholz (Uni Erfurt)

Als Mitglied des Hauptpersonalrats stehe ich für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den örtlichen Personalräten und bin Ansprechpartnerin für die Beschäftigten bei Fragen und Problemen. Handlungsfelder für den Hauptpersonalrat sind aus meiner Sicht z. B. die Gestaltung von lebensnahen, zeitgemäßen, bürokratiearmen und flexiblen Möglichkeiten des Arbeitens, die Stärkung der Berufsausbildung (Stichwort: Fachkräftemangel) und die Erarbeitung von Regelungen zur Arbeitsplatzsicherung/Qualifizierung/ Entgeltsicherung bei sich verändernden Anforderungen an den Arbeitsplatz aufgrund von Digitalisierung.

3. Thomas Hoffmann (HS Nordhausen)

Ein großes Anliegen ist mir, alle Beschäftigten unabhängig von Aufgabenbereich, Personalkategorie, Entgeltgruppe oder Beschäftigungsdauer diskriminierungsfrei unter Berücksichtigung der jeweiligen individuellen Bedürfnisse gegenüber dem Arbeitgeber zu vertreten. Als Mitglied des Hauptpersonalrates setze ich mich gegenüber dem Ministerium dafür ein, dass entsprechende Rahmenbedingungen für alle Dienststellen im Geschäftsbereich (das sind insbesondere die zehn Hochschulen) geschaffen werden. Synergien mit gewerkschaftlicher Arbeit sehe ich vor allem beim Einsatz für eine verlässliche und aufgabengerechte Hochschulfinanzierung, die Verwirklichung der Prinzipien „guter Arbeit“ in allen Dienststellen und insbesondere dem Kampf gegen das Befristungsunwesen.

4. Martin Neldner (TU Ilmenau)

Seit 2018 bin ich Datenschutzbeauftragter der Technischen Universität Ilmenau und teilweise parallel auch wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet öffentliches Recht. Als Jurist bin ich daher hauptsächlich im Datenschutzrecht und teilweise im Medienrecht tätig. Wichtig ist mir, dass Datenschutz den Menschen dient und nicht die Menschen einem bürokratischen Moloch, der als angeblicher Datenschutz verkleidet ist. Auch bei der Personalratsarbeit ist mir wichtig, dass sie den Kolleginnen und Kollegen konkret hilft.

 

Die im Verhinderungsfall nachrückenden Ersatzmitglieder bringen oftmals noch neue Sichtweisen in Diskussionen ein. Mit welchem Themengebiet seid ihr besonders vertraut?

1. Dr. Alexandra Pommer (BU Weimar)

Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Bauwirtschaft und seit 2018 die Vorsitzende des Personalrats der Bauhaus-Universität Weimar. Zu den Themen, die mir ganz besonders am Herzen liegen, gehören die Gleichbehandlung aller Beschäftigten, die Durchführung transparenter und nachvollziehbarer Einstellungsverfahren und die Vernetzung der verschiedenen Interessenvertretungen.

2. Marko Hennhöfer (TU Ilmenau)

Seit 2013 bin ich Vorsitzender des Personalrates der TU Ilmenau. Als LfbA kann ich mich gut in die Lage von Kolleginnen und Kollegen mit hohen Lehrdeputaten hineinversetzen. Neben allem was so im täglichen Personalratsgeschäft auftritt, beschäftige ich mich gerne mit Eingruppierungsfragen und schule dazu auch neugewählte Personalratsmitglieder.

3. Dr. Hendrik Huthoff (FSU Jena)

Neues Mitglied 2022. An der FSU Jena bin ich tätig im Bereich der Koordination einer Graduiertenschule Mikrobiologie. Dabei ist mir aufgefallen, dass nur wenige Nachwuchswissenschaftler:innen den Weg zum Personalrat finden oder überhaupt wissen, dass dieser auch für sie zuständig ist. Teilweise ist das dem internationalen Hintergrund der Mitarbeiter:innen zuzuschreiben, die deswegen weiteren Barrieren im beruflichen Alltag ausgesetzt sind. Diese Gruppe von Universitätsmitarbeiter:innen kennzeichnet sich darüber hinaus durch ein hohes Maß an Abhängigkeit von Vorgesetzten aus. Kombiniert mit den überwiegend befristeten Arbeitsverträgen ist durch Studien belegt, dass gerade diese Gruppe sehr empfindlich für Beeinträchtigungen der seelischen Gesundheit und Ausnutzung durch Imbalance der Machtverhältnisse ist. An der FSU setze ich mich als Instrukteur und Berater guter wissenschaftlicher Praxis (was laut Definition der DFG auch das Betreuungsverhältnis beinhaltet) vor allem dafür ein, diese Verhältnisse zu verbessern. In Zusammenarbeit mit der Graduierten-Akademie habe ich das erste Team von Ersthelfern „Mentale Gesundheit“ an einer deutschen Universität gegründet.

Auch unsere weiteren Ersatzmitglieder nehmen sich gerne der Anregungen oder Beschwerden von Beschäftigten an und tragen diese (bei hochschulübergreifenden Themen) in den Hauptpersonalrat weiter.

Unsere Liste der Mitglieder bzw. Ersatzmitglieder wird komplettiert durch

  • Dr. Anne Jeannin (FSU Jena),
  • Stefan Peter Andres (FH Erfurt),
  • Constanze Höhn (TU Ilmenau),
  • Jesús Férnandez Álvarez (Uni Erfurt),
  • Ursula Renziehausen-Espelage (Uni Erfurt),
  • Jens Gebert (BU Weimar),
  • Michael Franz (HS Nordhausen) und
  • Dr. Holger Baumann (Uni Erfurt).