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Was machen eigentlich Gewerkschaften?

Gewerkschaften setzen sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein, egal ob es sich um Angestellte, Auszubildende oder Beamtinnen und Beamte handelt. Außerdem engagieren sie sich für Menschen, die Arbeit suchen.

Foto: GEW

Ihre Stärke in beiden Bereichen hängt vom Engagement ihrer Mitglieder ab, unabhängig davon, ob es um Lohnforderungen oder gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen, wie z. B. die Diskussion um Hartz IV geht. Als unabhängige Arbeitnehmerorganisation sind sie allein ihren Mitgliedern verpflichtet und bestimmen und gestalten durch ihr Handeln für soziale Gerechtigkeit den Alltag im Arbeitsleben mit. Vertreten sie doch die größte gesellschaftliche Gruppe – die der Arbeitnehmenden – und das seit über hundert Jahren.

Zusammenhalten.

Wenn es um ordentliche Entlohnung und bessere Arbeitszeiten geht, wenn es Ärger in der Ausbildung gibt oder gar eine Kündigung droht, dann haben Beschäftigte mit einer starken Gewerkschaft im Rücken gute Karten. Wie viel die Gewerkschaft für Einzelne und für die gesamte Arbeitnehmerschaft herausholt, hängt vom Engagement ihrer Mitglieder ab: Nur mit einer breiten und aktiven Basis setzt sich die Gewerkschaft gegenüber den Arbeitgebern durch.

Überparteilich, aber nicht unpolitisch.

Die Gewerkschaften nehmen keine Rücksicht auf die Positionen der politischen Parteien, denn sie fühlen sich nur ihren Mitgliedern verpflichtet. Dennoch handeln sie politisch und Parteien, Regierungen und Behörden können die Meinung der Gewerkschaften nicht außer Acht lassen. Ihre Meinung hat Gewicht und ihre Themen sind vielfältig: gerechte Verteilung und Bezahlung der Arbeit, Gleichberechtigung von Frauen und Männern, Ausbildungsplätze und Bildungschancen für alle jungen Menschen, Mitbestimmung in den Betrieben, Menschenrechte, Umweltschutz sowie die Bekämpfung von Rassismus überall.

Alte Hüte?

Vieles, was die Gewerkschaften in den letzten Jahrzehnten hart erkämpft haben, kommt uns heute selbstverständlich vor. Das ist es aber nicht. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, gute Tarifabschlüsse etc. sind von den Mitgliedern der Gewerkschaften hart erkämpft worden. Und es gibt immer neue Herausforderungen: Unternehmen drohen mit dem Abbau von Arbeitsplätzen, manche bilden überhaupt nicht mehr aus und die Zahl der schlecht bezahlten, unsicheren Jobs steigt. Allein kann man wenig tun, zusammen dagegen sehr viel. Deshalb gibt es Gewerkschaften.

 

aus: Was machen eigentlich Gewerkschaften?, hrsg. v. DGB Jugend, 7. Aufl. 2012.

Kontakt
Nadine Hübener
Referentin für Bildung
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 54
Mobil:  01573 336 02 98