Zum Inhalt springen

AG Personalrat

Verpflichtende Klassenlehrerstunden?

Die AG Personalrat der GEW Thüringen hat eine Online-Befragung (Personalräte, Schulleitungen und interessierte Kollegen) zum Modellprojekt „Einführung von verpflichtenden Klassenlehrerstunden“ durchgeführt. Hier die ersten Ergebnisse.

Um was es geht

Mit einem Erlass wurden vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) zum Schuljahresbeginn des Schuljahres 2024/2025 verpflichtende Klassenlehrerstunden an den Schulen eingeführt und ein Mindestwert für die verpflichtenden Klassenlehrerstunden festgelegt. 

Es handelt sich um ein vom Hauptpersonalrat initiiertes Modellprojekt als ersten Schritt zur Stärkung der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer. Das Modellprojekt der verbindlichen Festlegung eines Mindestwerts für zu gewährende Klassenlehrerstunden ist auf zwei Jahre befristet. Eine Verlängerung ist möglich, wenn nach einer nach einem Jahr durchzuführenden Evaluation sich die Festlegung des Mindestwerts bewährt hat. Die Evaluation soll auch die Prüfung umfassen, ob der Mindestwert zu erhöhen ist.

Die verpflichtenden Klassenlehrerstunden sind der nach der Verwaltungsvorschrift zur Organisation des Schuljahres zu ermittelnden Schulpauschale zu entnehmen. Sie stehen nicht zusätzlich zur Verfügung.

Von der Einführung verpflichtender Klassenlehrerstunden sind – bis auf die Förderschulen und die berufsbildenden Schulen – alle Schularten betroffen. Förderschulen sind wegen ihrer geringen Schülerzahl und berufsbildende Schulen wegen ihrer schulischen Besonderheiten nicht in das Modellprojekt aufgenommen. Beide Schularten können dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Vorschläge unterbreiten, in welcher Form die Regelungen des Erlasses auf sie übertragbar sind.

Die AG Personalrat der GEW Thüringen hat bis zum 17.12.2024 eine Online-Befragung zum Modellprojekt durchgeführt. Befragt waren Personalräte, Schulleitungen und interessierte Kollegen. 

Erste Ergebnisse

  • 749 haben sich an der Umfrage beteiligt, davon 350 Personalräte, 144 Schulleitungsmitglieder und 255 Kollegen.
  • Auch, die bisher nicht am Modellprojekt Schularten Förderschule und berufsbildende Schulen haben sich rege an der Umfrage beteiligt und Vorschläge und Begründungen benannt, warum und wie die beiden Schularten in das Modellprojekt einbezogen werden sollten bzw. müssen.
  • Bemerkenswert ist auch, dass 275 Mal angegeben wurde, dass bis zur Einführung der verpflichtenden Klassenlehrerstunden, keine Klassenlehrerstunden vergeben wurden.
  • 191 Teilnehmer haben angegeben, dass sich mit Einführung des Modellprojektes die Anzahl der vergebenen Klassenlehrerstunden erhöht haben, 415 haben angegeben, dass dies nicht der Fall war. 421 Mal wurde angegeben, dass die Vorgaben des Modellprojekte eingehalten wurden, 151 Mal nicht.
  • Bei 137 Rückmeldungen wurden mehr als die verpflichtend zu verteilenden Klassenlehrerstunden, vergeben. 469 Mal war das nicht der Fall. 386 Beteiligte haben eine Personalratsbeteiligung bestätigt, in 180 Fällen war das nicht der Fall.
  • 533 Teilnehmer sind für eine Verstetigung bzw. einen Ausbau der verpflichtend zu vergebenden Klassenlehrerstunden, 61 wünschen dies nicht.

Weitere Schritte

Die AG Personalrat wird sich die Zahlen genauer anschauen und auch die Antworten auf die offenen Fragen auswerten, um sich auf die Evaluierung des Modellprojektes vorzubereiten. Seitens des Hauptpersonalrates wird es vor den Evaluierungsgesprächen eine Befragung über das Schulportal geben. Ende März sollen die Gespräche mit dem Ministerium beginnen.

Kontakt
Gunter Zeuke
Leiter der AG Personalrat
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 0
Mobil:  0172 708 93 41