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Sozialindex für Kindergärten

Ungleiches ungleich behandeln: für mehr Qualität und Chancengleichheit

Die GEW Thüringen begrüßt die Initiative des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zur Einführung eines Kita-Sozialindex als wichtigen Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

Kindergärten arbeiten unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen und müssen auf die individuellen pädagogischen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingehen. Ein Sozialindex, basierend auf sozioökonomischen Daten wie Haushaltseinkommen, Migrationshintergrund und Gesundheit, würde eine bedarfsgerechte Verteilung von Ressourcen an Kindergärten mit eröhtem Unterstützungsbedarf ermöglichen.​

Wir setzen uns bereits seit 2022 für die Entwicklung und Einführung eines Sozialindex in Bildungseinrichtungen ein. Dieser soll eine differenzierte Ressourcensteuerung ermöglichen, um Bildungseinrichtungen entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse zu fördern. Ziel ist es, Ressourcen wie zusätzliches Personal oder finanzielle Zuschüsse ohne Stigmatisierung gerecht zu verteilen.​

Wir fordern zudem eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Kitas, einschließlich der Sicherung und Erhöhung des Mindestpersonalschlüssels sowie der Einführung verbindlicher Regelungen zur Arbeitszeit. Ein Kita-Sozialindex könnte hierbei als Instrument dienen, um gezielt dort Ressourcen bereitzustellen, wo sie am dringendsten benötigt werden.​

Insgesamt betrachten wir den Kita-Sozialindex als ein geeignetes Mittel, um die Qualität der frühkindlichen Bildung nachhaltig zu sichern und die Chancengleichheit für alle Kinder zu fördern.

Bei der Implementierung eines Kita-Sozialindex muss aber darauf geachtet werden, dass Kinder und Einrichtungen nicht stigmatisiert werden. Es ist wichtig, dass die zusätzlichen Ressourcen nicht zu einer Abwertung bestimmter Einrichtungen führen, sondern als Unterstützung zur Verbesserung der Qualität dienen.​

Des weiteren muss die Finanzierung der Maßnahmen, die durch den Kita-Sozialindex angestoßen werden, langfristig und nachhaltig sein, um sicherzustellen, dass die Verbesserungen nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft wirksam sind.

Kontakt
Nadine Hübener
Referentin für Bildung
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 54
Mobil:  01573 336 02 98