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Personalratstätigkeit im Bereich Hochschule: Der Personalrat der Friedrich-Schiller- Universität Jena stellt sich vor

Im Folgenden berichtet Personalrätin Katrin Glaser von ihren Aufgaben, dem dahinter liegenden Aufwand, wie der Personalrat an der Universität wahrgenommen und geschätzt wird und spricht eine Empfehlung aus.

Der Personalrat der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) trifft sich wöchentlich zu seinen Sitzungen. Hier beraten wir unter anderem die seitens der Dienststelle beabsichtigen Neueinstellungen, Weiterbeschäftigungen, Beförderungen, Arbeitszeiterhöhungen sowie Eingruppierungen und stimmen über diese ab. Maßnahmen die uns nicht eindeutig erscheinen oder aus denen sich aus der Antragslage nicht alle für uns relevanten Inhalte ergeben, erörtern wir gemeinsam mit der Dienststelle. Dabei kommt es nicht selten vor, dass beabsichtigte Maßnahmen zurückgezogen und/oder korrigiert werden.

Außerdem tauschen wir uns zu aktuell hochschulpolitischen Themen, wie beispielsweise die Novelle des Thüringer Hochschulgesetzes oder die geplanten Änderungen zum Thüringer Personalvertretungsgesetz, aus. Zu aktuellen Themen und Gegebenheiten, die sich auf die Beschäftigen der Friedrich-Schiller-Universität auswirken (beispielsweise Einführung ERP-Projekt), kommen wir im sogenannten Monatsgespräch mit der Dienststellenleitung zusammen, um gegebenenfalls Regelungsbedarf festzustellen. Um dafür optimal vorbereitet zu sein, bildet der Personalrat der FSU Arbeitsgruppen. Da ich selbst eine Berufsausbildung an der FSU absolviert habe, liegt mir diese Thematik besonders am Herzen. Gerade mit Einführung des neuen Ausbildungsberufes „Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement“ muss an unserer Einrichtung noch das ein oder andere getan werden. 

Neben dieser „Sitzungszeit“ stehe ich Beschäftigten auch zu Beratungsgesprächen zur Verfügung. Meine Erfahrung zeigt, dass beispielsweise Vorgesetztengespräche mit unserer Unterstützung auf einer anderen Ebene stattfinden. Meist ist allerdings schon mit bloßen Zuhören und aufbauenden Worten eine Menge getan. Den zeitlichen Aufwand für all das kann ich gar nicht richtig einschätzen, da – sofern es sich mit der Arbeitszeit und den anderen anfallenden Arbeitstätigkeiten vereinbarten lässt – ich nicht auf die Uhr schaue, sondern instinktiv handele.

  • Welche Rolle spielt der Personalrat an der FSU Jena?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ich denke aufgrund des Wahlerfolges bei der Senatswahl (aus Reihen der Personalratsmitglieder wurde eine Liste für die „sonstigen Beschäftigten“ aufgestellt, die seit mehreren Jahre beide möglichen Plätze holt) wird der Personalrat seitens des Rektorats/Präsidiums, der Dekane und Professoren durchaus wahr- und ernstgenommen. In dieser Rolle sind wir über viele Prozesse schnell und umfassend informiert. Früher mussten wir uns Informationen von dieser Ebene mühsam erkämpfen. Ob jedoch auch alle Beschäftigten der FSU (trotz jährlicher Personalversammlung) von unseren umfänglichen Aufgaben und Einfluss wissen? Daran glaube ich nicht, zumindest lässt die Wahlbeteiligung zum Personalrat nicht darauf schließen. Hier fehlt es wohl an mehr Öffentlichkeitarbeit oder einer anderen Möglichkeit das Gremium zu wählen.

  • Warum ich als Personalrätin aktiv bin 

Vor knapp fünfzehn Jahren habe ich angefangen mich in der Jugend- und Auszubildendenvertretung und der Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung zu engagieren. Ich wollte sehen, was Demokratie wirklich bedeutet und ob es möglich ist, Dinge und Prozesse wirklich zu verändern. Das positive Feedback auf meine Arbeit und die vielen kleinen Erfolgserlebnisse haben mir gezeigt, dass mein Zutun diesbezüglich richtig und wichtig ist und haben mich unter anderen Personalratsmitglied,  Hauptpersonalratsmitglied und Senatorin (beide zuletzt genannten Ämter führe ich derzeit nicht mehr aus) werden lassen.

Sich für Rechte und Pflichten zu engagieren ist zu jedem Zeitpunkt wichtig. Meine Erfahrung zeigt, von allein tut sich leider viel zu wenig und nur durch das Zutun von möglichst Vielen lassen sich Gegebenheiten verändern. Außerdem war und ist die positive Vernetzung zu meinen Personalratskollegen Uwe Holzbecher (TU Ilmenau), Andrea Scholz (Uni Erfurt), Thomas Hoffmann (FH Nordhausen) und auch zu Marlis Bremisch (GEW-Referentin vom Referat Hochschule und Forschung) stets aufbauend für mich gewesen,Danke dafür!

Mein Fazit

Wer konstruktiv kritisch hinterfragt, zukunftsorientiert denkt, zuhören kann, Ausdauer besitzt und sich auch über viele kleine Erfolgserlebnisse freuen kann, sollte über eine Mitarbeit in einer Personalvertretung nachdenken und sich an die zuständigen Ansprechpartner*innen wenden. 

Katrin Glaser