Bei Pfannkuchen und Kaffee berichten sie von ihrer Einrichtung und dem Bündnis. Zufrieden wirken sie, fühlen sie sich doch durch den Bürgermeister der kleinen Einheitsgemeinde unterstützt und wertgeschätzt. Es könne immer besser sein, sagen sie, aber eigentlich ist angesichts der Haushaltsmittel mehr möglich gemacht worden als sie erwartet haben. Noch in diesem Jahr soll die Fassade und das Dach erneuert werden, die Räume selbst sind saniert, hell und freundlich. 28 Kinder von eins bis sechs und drei Hortkinder werden derzeit von vier Erzieherinnen und einer BuFDi in einem kleinem Fachwerkhaus mit einem schönen grünen Garten betreut. Personell wird es schon mal eng, wenn jemand krank wird oder wie jetzt gerade längerfristig ausfällt. Spielraum haben sie da aber schon, da alle Beschäftigten einen Vertrag über 32 Stunden haben und dann entsprechend mehr arbeiten würden, aber auch der Austausch zwischen den sechs Kitas im Bündnis hilft bei der Bewältigung.
Die Verbesserung des Betreuungsschlüssels für die Altersgruppe 3 bis 4 bringt hier gar nichts, eine Stunde pro Einrichtung käme dabei heraus, das reiche hinten und vorne nicht. Und sowieso, das Land bezahle die Personalkosten ja nicht eins zu eins an die Kommune, zeigt sich Frau Löser sicher, da belastet jeder Cent die schmale Kasse der Gemeinde. Das bestätigt später auch Bürgermeister Knut Hoffmann, der es sich nach dem Vorlesen in der nahegelegenen Grundschule nicht nehmen ließ, unseren Besuch mit seiner Anwesenheit zu schmücken. Die Finanzierung der Kitas durch das Land sei ein Lippenbekenntnis, erklärt er, die größte Last trage die Gemeinde und betont zugleich, die Rücküberführung dreier Kitas in die kommunale Trägerschaft bereue er nicht. Der ländliche Raum muss etwas für den Zuzug von Familien tun, da gehören Kitas eben dazu.
Frau Löser, die Koordinatorin, ist Expertin fürs Einwerben von Sponsorengeldern, um den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen – und ihre letzte Idee kann nun der große Wurf werden. Sie hat ihren Chef und ihre Kolleginnen überzeugt, ein Bewerbungsschreiben beim Deutschen Kita-Preis für lokale Bündnisse für frühe Bildung einzureichen und tatsächlich sind sie nominiert als eines von 15 Bündnissen. Es heißt also Daumen drücken am 3. Mai, wenn die Preisverleihung in Berlin stattfindet.