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“Ready, steady, go!“ - ein Jubiläum: Das 10. Planspiel zur Berufserkundung

Bei der Didacta, unserer Bildungsmesse, wurde ich vor einigen Jahren mit dem Berufserkundungsspiel „Ready, steady, go!“ vertraut gemacht. Ziel des Planspiels ist, dass jede/r Schüler*in eine Lehrstelle vorweisen kann und verschiedene Lebensstationen kennen gelernt hat. Dieses Planspiel wurde vom DGB entwickelt und erfolgreich bereits damals vielerorts erprobt und eingesetzt. Dank der Unterstützung unseres GEW-Kreisverbands erhielt ich die Unterlagen des Spieles.

Schüler*innen auf ihrem Weg ins Berufsleben zu begleiten, ist ein wichtiger Punkt in der Schularbeit. Bereits in Klasse 7 werden sie mit dem Berufswahlthema vertraut gemacht. Im Projekt „Ability“ erkennen sie spielerisch Stärken und Schwächen in Bezug auf die Berufswahl. Große Probleme gab es in den letzten Jahren beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Bewerbungsschreiben, Tests und Vorstellungsgespräche waren und sind für die Schüler eine große Herausforderung. Sie haben große Schwierigkeiten, diesen Weg zu gehen. Vor 11 Jahren begann dann die Organisation des Spieles „Ready, steady, go!“ für das Förderzentrum „Lucas- Cranach“ Gotha. Mit sehr viel Engagement, Zeit und Überzeugungskraft gelang es, Firmen und Institutionen zu gewinnen, die ihre Zeit und Kosten für unsere Kinder zur Verfügung stellten. Durch den Gemeinsamen Unterricht und die Verringerung der Schülerzahlen – das Spiel ist für ca. 70 Schüler konzipiert –  kooperieren wir nun mit der Reyherschule Gotha sowie dem Förderzentrum Waltershausen. Auf diesen Tag bereiten sich die Schüler der 9./10. Klassen umfassend vor. Sie fertigen eine Bewerbungsmappe mit Lebenslauf und Bewerbungsschreiben an, erkunden Berufsbilder und wählen Firmen aus. Schon bei dieser Etappe benötigen die Schüler viel Unterstützung durch ihre Lehrkräfte, da oft die Elternhäuser für diese Tätigkeit nicht zur Verfügung stehen. Auch Umgangsformen und Bekleidung sind Themen der Vorbereitung.

Beim Planspiel direkt haben die Schüler dann die Möglichkeit, bei einem Bewerbungstest ihr Wissen zu erproben, Bewerbungsgespräche zu führen und Stationen eines Lebensweges kennen zu lernen. Hierbei kommen sie mit der Bundeswehr, Schwangerenberatung, Drogenberatung, Schuldnerberatung u.a. Lebensstationen in Berührung, immer genau abgestimmt auf den einzelnen Schüler. Mitwirkende aus Berufsschulen geben den Bewerbern Hinweise zum Berufsschulalltag und dessen Notwendigkeit.

Dies alles wird in einem Laufzettel, vergleichbar eines Lebenslaufes, dokumentiert. Dieser „Lebenslauf“ spielt eine entscheidende Rolle bei der nachfolgenden Auswertung. Im Klassenverband wird das Spiel zeitnah analysiert. Hierbei stehen Fragen wie: Warum habe ich keine Lehrstelle erhalten?  Welches Ergebnis erbrachte mein Test und wie wurde es von den Firmenmitstreitern aufgenommen? Welchen Eindruck hat mein Auftreten bei den verschiedenen Firmen hinterlassen? Welchen Lebensweg habe ich genommen?

Die Auswertung spielt für jede/n einzelne/n Schüler*in eine große Rolle, da sie/er hierbei konkrete Hinweise für seinen späteren Bewerbungsmarathon erhält.

In diesem Jahr haben wir nun schon zum 10. Planspiel eingeladen. Zahlreiche Mitstreiter*innen sind über viele Jahre eine feste Stütze bei dem Spiel. Jedoch sind wir auch stets auf der Suche nach neuen Helfern, um das Spiel interessant und vielseitig gestalten zu können.

Besonderen Dank möchte ich hiermit den Unterstützern aus dem GEW-Kreisverband Gotha sagen. Unsere ehemaligen Lehrer*innen und Erzieher*innen fungieren bei unserem Spiel stets als „Notreserve“ und besetzen spontan wichtige Stationen, wenn aus besonderen Gründen unsere anderen Mitstreiter*innen nicht am Spiel teilnehmen können.