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Gesundheit der Lehrkräfte und Erzieher*innen darf nicht zweitrangig sein

Angesichts der steigenden Infektionszahlen und den nunmehr verschärften Regelungen zur Pandemieeindämmung hält die GEW Thüringen die Präsenzpflicht für Abschlussklassen für einen großen Fehler. DIE GEW Thüringen fordert die Landesregierung auf, alle Möglichkeiten zur Kontaktvermeidung zu nutzen und die Gesundheit der Lehrkräfte und Erzieher*innen nicht länger aufs Spiel zu setzen.

"Damit wird die Kontaktvermeidung konterkariert", so die Landesvorsitzende Kathrin Vitzthum. "Hunderte Schülerinnen und Schüler reisen nun wieder mit dem ÖPNV und treffen dort auf Lehrerinnen und Lehrer, um Klassenarbeiten zu schreiben und sich auf Prüfungen vorzubereiten, für die eine Abmilderungsverordnung geplant ist. Das ist in höchstem Grade unvernünftig und für die Betroffenen gesundheitsgefährdend."

Das Thüringer Bildungsministerium hatte letzte Woche informiert, dass Schüler*innen in den Abschlussklassen, also in den 9., 10., 11. und 12./13. Klassen in den Prüfungsfächern Präsenzunterricht unter Wahrung des Mindestabstands erhalten. Da in den Klassenstufen 5 und 6 Notbetreuung ohne restriktive Regelungen vorgesehen ist, kann von geschlossenen Schulen faktisch nicht die Rede sein.

Dazu noch einmal Kathrin Vitzthum: "Es wäre sinnvoller gewesen, sich in den Abschlussklassen beim häuslichen Lernen auf die Prüfungsfächer zu konzentrieren. Auch die Verschiebung der Winterferien erhöht nun den Druck, ausstehende Klassenarbeiten zu schreiben, um noch Noten für die Halbjahreszeugnisse zu generieren. Dabei muss es doch gerade jetzt darum gehen, die Verbreitung des Virus zu verhindern." Die GEW Thüringen hatte auf die parlamentarische Auseinandersetzung mit den geplanten Regelungen gesetzt. Doch weder zum Präsenzunterricht noch zu der insgesamt offenen Notbetreuung wurde nachgebessert.

Zunächst war auch davon die Rede, dass vor der Rückkehr in den Präsenzunterricht Testungen für Schüler*innen und Lehrer*innen vorgesehen seien. Diese Testungen finden nun aber erstmal nicht statt, da noch keine Vereinbarung zur Umsetzung getroffen wurde.

 


Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:
Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte Interessenvertretung in Thüringen im Bildungsbereich. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Kontakt
Dr. Michael Kummer
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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