In einem ersten Impulsvortrag von Norbert Hocke - Leiter des GEW-Organisationsbereichs Jugendhilfe und Sozialarbeit – wurde das Spannungsverhältnis von Anspruch und Realität in der frühkindlichen Bildung aufgezeigt. Dazu referierte er bundesweite Entwicklungen und zog Vergleiche mit Bundesländern, welche über ähnliche strukturelle Rahmenbedingungen oder politische Schwerpunkte verfügen. Entscheidend für eine hohe Prozessqualität sei die Strukturqualität (Erzieher-Kind-Relation, Fachlichkeit etc.) Abschließend zeigte er Chancen durch die Etablierung eines Bundesqualitätsgesetzes auf.
Frau Prof. Dr. Michaela Rißmann - Fachbereich Erziehungswissenschaften und Erziehung und Bildung von Kindern an der Fachhochschule Erfurt – erläuterte den Teilnehmer*innen daraufhin ihre Gedanken zu Ausbildung und Studium von pädagogischen Fachkräften in Thüringer Kindertageseinrichtungen. Dabei wurde deutlich, dass die Akademisierung der frühkindlichen Berufe nicht in erster Linie nur durch eine höhere Ausgangsqualität gekennzeichnet ist, sondern dass sie mit Veränderungesprozessen innerhalb der Einrichtungen, in denen akademisches Fachpersonal dann tätig sei, einhergehe. Erst die etablierte und praktizierte Veränderung stehe für eine Qualitätsentwicklung.
In drei Workshops widmeten sich die Teilnehmer*innen dann ganz konkreten praktischen Problemen. Dabei entstanden Strategien, Konzepte und praktische Leitfäden, welche es nun GEWerkschaftlich, politisch und pädagogisch umzusetzen gilt.
Liebe Kolleginnen und Kollegen: es wird Zeit für Qualität!