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Vorwort aus der Handreichung

JA 13! – Jetzt!

Diese Forderung untermauern wir aus mehreren Perspektiven: JA 13 – weil Grundschullehrerinnen es verdienen! JA 13 – weil alle Lehrkräfte es verdienen! JA 13 – weil gute Pädagogik mehr wert ist!

Grundschullehrer*innen werden als Beamtinnen noch in einer Mehrheit der Bundesländer nach Besoldungsgruppe A 12 bezahlt. Damit verdienen sie weniger als ihre Kolleg*innen an anderen Schulformen, die meist nach A 13 bezahlt werden. In manchen Bundesländern werden auch nicht alle Lehrkräfte in der Sekundarstufe I nach A 13 bezahlt.

Das muss sich ändern!

Die gesamte GEW steht hinter dieser Position für Entgeltgleichheit, für gutes Geld für gute Arbeit. Die GEW-Landesverbände sind aktiv, machen politisch Druck, mobilisieren ihre Mitglieder. Insbesondere im November, im bundesweiten Aktionszeitraum JA 13, gab es kreative und öffentlichkeitswirksame Aktionen vor Landtagen und an anderen Orten. Seit 2016 koordinieren wir die GEW-Aktivitäten bundesweit und setzen uns ein für gleiches Geld für gleichwertige Arbeit.

Und damit sind wir erfolgreich!

Grundschullehrer*innen werden in Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mittlerweile in Besoldungsgruppe A 13 bzw. Entgeltgruppe E 13 ein-gruppiert bzw. ein Stufenplan vereinbart. In Niedersachen wird der Weg in die Höhergruppierung für Grundschullehrer*innen und für Lehrkräfte in der Sekundarstufe I in Form von Zulagen gegangen. Die Ausgangslage für die Lehrkräfte in der Sekundarstufe I ist wegen der vielfältigen Schulstruktur und den von Land zu Land unterschiedlichen Laufbahnordnungen sehr vielschichtig. Anhebungen hat es in den letzten Jahren in mehreren Bundesländern gegeben, in anderen wird ohnehin schon nach A 13/E 13 gezahlt.

Sollte es noch eines Beweises bedurft haben, wie unverzichtbar die Arbeit von hoch qualifizierten Lehrkräften ist: die Corona-Pandemie hat den Beweis erbracht: Lehrer*innen haben dafür gesorgt, dass Bildung nicht aufhört, wenn das Land stillsteht.

Das Beklatschen von Held*innen reicht nicht aus. In der Schule gilt das ebenso wie in der Pflege. Und: Typischerweise beklatscht und mit anerkennenden Worten abgespeist werden (sollen) vor allem Heldinnen, auch in Schulen. Die Anerkennung ihrer pädagogischen Professionalität durch die Höhergruppierung in A 13/E 13 ist über-fällig! Allen, die auf dem Weg zu A 13 für Lehrkräfte an Grundschulen und in der Sekundarstufe I politisch aktiv sind, geben wir mit unserer Bestandsaufnahme Handwerkszeug an die Hand. Sie ist hier zu finden.

Wir wünschen euch allen viel Erfolg!

Und: vergesst das Feiern nicht, egal, ob es sich um den Durchbruch oder um erste Schritte handelt! Sprecht über das, was ihr mit gewerkschaftlicher Arbeit und Solidarität erreicht habt. Denn wie schnell kommen Kolleginnen und Kollegen neu an die Schulen und meinen, es hätte schon immer A 13 gegeben? Insofern ist wichtig, immer wieder deutlich zu machen, was Gewerkschaften leisten – und wie sinnvoll es ist, sich zu engagieren.


Der Text ist das leicht veränderte Vorwort aus der Handreichung „Auf dem Weg zu A 13: Eine Bestandsaufnahme zur Umsetzung in den Bundesländern“, welche die GEW im September 2020 heraus-gegeben hat.

Kontakt
Frauke Gützkow
Vorstandsmitlied für Frauenpolitik