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Perspektive Berufsstarterin

Immer noch der Traumberuf!

Interview mit Jantine Treiber, einer Erzieherin, die im Mai diesen Jahres in den Beruf gestartet ist.

Mit welchen Erwartungen bist Du in Dein Studium gestartet?

Ehrlichweise wusste ich zu Beginn noch gar nicht genau, was mich erwarten würde und ich habe vieles einfach auf mich zukommen lassen. Hauptsächlich bestand mein Bestreben darin, mehr über die Arbeit mit Kindern zu lernen und mehr Kenntnisse über die frühkindliche Bildung zu erwerben. Erst während meines des Studiums habe ich anfangen, eine berufliche Perspektive und pädagogische Standpunkte für mich selbst zu entwickeln.

Wie waren die ersten Monate des Berufsstarts für Dich?

Sie waren sehr aufregend aber auch sehr angenehm. Es war ungewohnt, plötzlich mehr Verantwortung zu übernehmen und selbstständiger zu arbeiten. Ich wurde jedoch vom Team gut aufgenommen und in die gegebenen Strukturen eingearbeitet.

Hat Dein Studium Dich gut auf die Praxis bzw. den Bildungsauftrag vorbereitet?

Ich denke, dass das Studium mir einen guten Grundstein für die pädagogische Arbeit gelegt hat, den es nun weiter auszuarbeiten gilt. So wurden mir unter anderem viele Methoden und Kenntnisse vermittelt. Ich merke jedoch in der praktischen Anwendung, dass mir noch die Routine und die Erfahrung in einigen Bereichen fehlt.

Was müsste sich wie verändern bzw. was wären bessere Voraussetzungen,
damit der Berufsstart besser gelingt?

Zum einen sollten einige Seminare innerhalb des Studiums einen verstärkten Fokus auf die pädagogische Praxis legen und mit konkreten Beispielen arbeiten. So hat es mir vereinzelt an Empfehlungen für die konkrete Umsetzung gefehlt, da einige Darstellungen eher vage und theoretischer Natur waren. Zum anderen würde es helfen, wenn der Abschluss als Kindheitspädagoge eine größere Akzeptanz innerhalb des Berufsfeldes finden würde, da mir sowohl in den Praxisphasen des Studiums als auch beim Berufseinstieg aufgefallen ist, dass eine große Unklarheit über meine Qualifikation herrscht. Insgesamt bin ich jedoch sehr zufrieden mit der Vorbereitung durch das Studium und meinem Berufseinstieg.


Wie wichtig ist Dir in Deiner pädagogischen Arbeit bzw. Praxis im Kindergarten die Herstellung von Schulfähigkeit (sogenannte Vorläuferfähigkeiten)?

Die Herstellung von Schulfähigkeit spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es mir darum, vielseitige Kompetenzen der Kinder zu fördern und sie in ihren Stärken zu unterstützen. Dabei sollte man meines Erachtens stets das Kind als Ganzes im Blick haben und nicht nur den Fokus auf den Schuleintritt legen. Natürlich werden somit auch Vorläuferfähigkeiten wie mathematische oder sprachliche Fähigkeiten gefördert, aber auch andere Bereiche, wie soziale Kompetenzen sollten in der Entwicklung der Kinder im Vordergrund stehen.

Ist der Erzieher:innen-Beruf immer noch Dein Traumberuf?

Auf jeden Fall! Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich dauerhaft im Bereich Kindergarten tätig sein werde. Dass die Arbeit mit Kindern aber für mich die richtige Entscheidung war, zeigt sich mir jeden Tag auf Arbeit in den unterschiedlichsten Situationen. Ich habe viel Spaß bei meiner Arbeit und würde mich immer wieder für diesen Beruf entscheiden.

 

Über mich
Mein Name ist Jantine Treiber und ich bin 22 Jahre alt. Ich habe nach dem Abitur ein Studium in „Pädagogik der Kindheit“ an der Fachhochschule Erfurt absolviert und in diesem Frühjahr mit einem Bachelor abgeschlossen. Seit Mai diesen Jahres arbeite ich nun in einer Kindertagesstätte, in der circa 90 Kinder im offenen Konzept betreut werden.