Eure Arbeitsbedingungen im Bereich ...
Gymnasium
Im Folgenden seht Ihr alle Schilderungen Eurer Arbeitsbedingungen, die uns im Bereich Gymnasium erreicht haben.
Was ich sehe:
- Es gibt zu viele zusätzliche bürokratische Aufgaben.
Was ich fordere:
- Integration und Inklusion bedürfen auch am Gymnasium dringend einer sonderpädagogischen Begleitung und kleinerer Klassen,
- Ausbildung neuer junger Kollegen darf nicht nebenbei und zusätzlich durch das Stammpersonal erfolgen, sondern in Doppelbesetzung (und kein bedarfsdeckender Unterricht).
Was notwendig ist:
- Besserer Schlüssel an Kolleg:innen wäre gut: daher mehr Kollegen einstellen,
- Entlastung von Verwaltung,
- Digitalisierung voranbringen.
Ich bin sehr zufrieden mit einem netten Kollegium und hilfsbereiten Kolleg:innen.
Schwierig wird meine Arbeit durch mehrere Faktoren:
- mehrfache Belastung durch verschiedenen Abschlussklassen,
- die zeitliche Planung,
- keine transparente Kommunikation durch die Schulleitung,
- viele Aufgaben, die durch digitale Unterstützung (z.B. digitales Notenbuch) wegfallen könnten.
Meine Forderungen:
Wir brauchen mehr Personal, keine kurzfristigen Lösungen (wie z.B. studentische Aushilfen) und eine richtige Lösung für die Inklusion in Thüringen (Konzepte, Gelder, Personal etc.).
Zufrieden:
Alle positiven Aspekte hängen damit zusammen, dass ich an einer Schule in freier Trägerschaft bin (max. 26 SuS, eher weniger, Klassenleiterstunde mit Freiraum, usw.).
Unzufrieden mit:
- zu viel Bürokratie, die mit dem Unterrichten nichts zu tun hat,
- das Stresslevel macht schon nach dem ersten Jahr nach dem Referendariat klar, dass man den Beruf in dieser Form bis zur Rente nicht bewältigen kann bzw. ich auch nicht will,
Meine Forderungen:
- Stunden runter!
- Klassengröße runter!
- In Personal investieren!
- Gleiche Bezahlung für angestellte Lehrer:innen wie für verbeamtete!
Meine Arbeitsbedingungen:
Ich bin mit meinen Arbeitsbedingungen sehr unzufrieden.
Insbesondere lässt die Ausstattung unserer Schule zu wünschen übrig. Digitaler Unterricht ist unmöglich, da es kein Schüler-WLAN gibt. Die vorhandenen Computerräume reichen nicht aus. Es gibt keine Klassensätze von iPads oder ähnlichen Geräten, sondern einzelne Schüler:innen bringen ihre eigenen Geräte mit, die sie dann individuell nutzen, was aber gemeinsamen digitalen Unterricht nicht ermöglicht.
Außerdem ist unser Schulgebäude dringend sanierungsbedürftig. Es wird immer wieder angekündigt, dass saniert werden soll und dann wieder auf unbekannte Zeit verschoben. Fenster, die sich nicht richtig schließen lassen, unzureichende Elektrik, undichte Dächer und ähnliches erschweren den Unterrichtsalltag.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Nichterfassung der Arbeitszeit. Dies führt zu großen Ungerechtigkeiten. Wer die "falschen" Fächer hat oder "zu motiviert" ist, wird bestraft, indem er sich abrackert und trotzdem Minusstunden angerechnet bekommt, weil immer nur auf die erteilten Unterrichtsstunden abgestellt wird. Es wird die Fiktion einer 40-Stunden-Woche aufrechterhalten, obwohl die Realität bei vielen Kolleg:innen ganz anders aussieht.
Das dritte Problem ist der Lehrermangel, der aus meiner Sicht bei den Gymnasien verschleiert wird. Obwohl viele Lehrkräfte unsere Schule aus verschiedenen Gründen verlassen haben, werden fast keine Stellen in Bezug auf unsere Schule ausgeschrieben. Stunden werden einfach gestrichen, ohne dass das offen ausgesprochen wird.
Meine Forderungen:
Mir ist klar, dass die Ausstattung der Schulen Trägersache ist, aber genau das ist das Problem und es stellt sich mir die Frage, ob die Landesregierung diese Rahmenbedingungen nicht ändern kann (bzw. muss). Denn faktisch hängt es vom Wohnort (bei den Schüler:innen) oder Einsatzort (bei den Lehrkräften) ab, ob man an einer Schule lernt bzw. arbeitet, die so ausgestattet ist, dass die eigentlich vorgeschriebenen Bildungsziele überhaupt erreicht werden können.
Bezüglich der Arbeitszeiterfassung sehe ich die Landesregierung in der Pflicht, endlich die bestehende Rechtslage ernst zu nehmen und umzusetzen. Die Behauptung, dass das bei Lehrkräften nicht ginge, ist aus meiner Sicht eine reine Schutzbehauptung und fern der Realität.
In Bezug auf den Lehrermangel erwarte ich von der Landesregierung, dass sie ehrlich ist und deutlich macht, ob wirklich Lehrkräfte (wenn vorhanden) eingestellt werden sollen oder ob nicht in bestimmten Bereichen einfach Stellen eingespart werden. Außerdem müssen die Schulämter stärker in die Pflicht genommen werden, anständig mit den vorhandenen Bewerber:innen umzugehen und sie nicht durch ihr Verhalten in die Flucht zu treiben bzw. ihnen das Leben unnötig schwer zu machen. Es wäre auch wichtig, trotz des zweifellos größeren Problems bei den Regelschulen und Berufsschulen die Gymnasien nicht weiter aus dem Blick zu verlieren und sich der Illusion hinzugeben, da liefe es schon irgendwie, obwohl es dort ebenfalls steil bergab geht.
Zufrieden mit:
Gut ist, dass ich neuste Methoden anwenden darf und wir mit neuester Technik gut ausgerüstet sind.
Unzufrieden mit:
Schlecht ist, dass wir ständig mit neuen Anforderungen umgehen müssen und dafür keinen zeitlichen Ausgleich bekommen, d.h. für die eigentliche Arbeit hat man kaum noch Zeit und Nerven.
An unserer Schule wird man sehr schlecht behandelt und unter Druck gesetzt, wenn man krank ist.
Meine Forderung an die Regierung:
Behandelt eure Lehrer gut! Sie leisten oft Übermenschliches.
Zufrieden mit:
Die Arbeitsbedingungen sich nicht gut. Da ich an einer erst wenige Jahre benutzten, eigentlich nagelneuen Schule arbeite, sind es da keine Mängel. Mich stört nur, dass WLAN nicht generell für alle Schüler freigegeben ist, was wohl daran liegt, dass die Zuleitung zur Schule zu gering ist. Endgeräte für alle Kollegen und vier Tablet-Wagen mit Klassensätzen sind momentan wohl auch gut. Also liegt der Ärger im gesamten Rest.
Unzufrieden mit:
Es beginnt damit, dass die Stellen ausscheidender Kollegen erst ausgeschrieben und neu besetzt werden, wenn die Kollegen wirklich weg sind. Es ist gerade bei Sabbatical doch so, dass es Jahre bekannt ist, die Kollegen weg sind, Ersatz nicht gesucht wird und andere die Arbeit kostenlos mitmachen müssen.
Buschzulagen für Mangelfächer, -schularten und -gebiete sind ja nicht schlecht. Da sie nicht öffentlich sind, kommen Gerüchte und böses Blut im Kollegium auf. Bemerkung: Und wir arbeiten in dem Fach, der Schulart, dem Gebiet genau so für für ’n Appel und ’n Ei. Die Berechnung der Klassenleiterstunden pro Schule ist ein Lacher, eine Demütigung aller Klassenleiter, man hätte sie sich sparen können.
Die Terminketten des Ministeriums zu Abi-Prüfungen und BLF dieses Jahr und wohl auch nächstes Schuljahr sind weltfremd und eine Frechheit, zeitlich sind die Termine eigentlich nicht zu halten.
Die BLF ist nicht mehr zeitgemäß. Nur, weil die CDU sich profilieren will, muss es sie nicht geben. Wenn man bei 45 % bestanden hat, kann man es auch lassen (als Kurzfassung).
Seit Jahrzehnten haben wir die 40-h-Woche bei entsprechender Wochenstundenzahl. Die dort abgelagerten Arbeiten sind ständig gewachsen, besonders die unteilbaren Aufgaben. Eine alte Schlosserregel besagt: Nach fest kommt ab. Hier muss schnell eingegriffen werden, sonst wird ein normaler Mensch nicht mehr Lehrer und die vorhandenen schaffen es nicht mehr und werden krank.
Wenn mehr Aufgaben, dann auch mehr Geld, und das NICHT über tarifliche Lohnsteigerungen. Grundsätzlich muss die gesamte Bürokratie ausgemistet werden. Anträge, Formulare, Konferenzen (die nichts bringen). Wir haben eine Mitarbeiterin, die sich um solche Sachen kümmert (vom LRA), ohne sie gäbe es keine Exkursionen u.ä. mehr. Mir fällt bestimmt noch mehr ein, aber ich höre da erstmal auf.
Eine Besonderheit möchte ich unbedingt anmerken. Wir haben eine absolut ungeeignete Schulleiterin. Da der Fisch vom Kopf her stinkt, leidet das gesamte Kollegium unter ihrer Inkompetenz, ihrem Narzissmus und unmöglichen Umgang mit Schülern, Eltern und Kollegen. Obwohl dies sicherlich alles dem Staatlichen Schulamt bekannt ist, passiert nichts. Man wartet darauf, dass sie in Pension geht. Das macht eine Schule kaputt! Mehr Schulaufsicht für Schulleiter!
Meine Forderungen:
- weiter mehr Einstellungen, diese schneller
- Überarbeitung der Klassenleiterstunden-Berechnung
- Lehrerstunden nach Klassen, nicht nach Schülern, und feste Klassengrößen
- Abschaffung der BLF
- Übertritt ans Gymnasium nur nach 5 und 6 sowie mit bestandener Realschulprüfung Klasse 10, nicht mehr zwischendurch, egal, von welcher Schulart
- Einschränkung des Elternwillens: Leistung und Empfehlung entscheiden, nicht Elternwille, gerade beim Übertritt vom Gymnasium zurück an die Regelschule u.Ä.
- Digitalpakt 2
- Schulträgerschaft beim Land, nicht mehr bei den Kreisen
99096 Erfurt
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