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Sozialpädagogik

Friedrich Fröbel und das Bauspiel in der Umsetzung mit den Ankergaben

Der Schwerpunkt unseres AG-Treffens im April sollte diesmal ein pädagogisch- praktischer sein. Da sich ohnehin ein Teil der AG-Mitglieder schon viel mit der Fröbelschen Pädagogik beschäftigt hat, entstand die Idee, Andreas Rißmann von der Ankerstein GmbH als Referenten für das Thema „Fröbel und Ankergaben“ zu gewinnen. Zu unserem Treffen waren zudem alle, die sich Neugier und Spieltrieb noch bewahrt haben, herzlich in die GEWLandesgeschäftsstelle eingeladen.

Historischer Exkurs

Friedrich Fröbels (1782-1852, Begründer der Idee des Kindergartes) Bild vom Kind ist aktueller denn je. Er ging schon damals davon aus, dass im Spiel das Denken erwacht und sich die Weltbeziehung des Kindes eröffnet. Es macht das „Innere äußerlich und Äußeres innerlich“. Er hatte erkannt, dass das Spiel menschennotwendig ist und eine Tätigkeit aus Freude an ihr selbst und an ihrem Resultat ausgeübt wird. Einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung dieser Erkenntnis leisteten die von Fröbel entwickelten Spielgaben Kugel, Walze und Würfel. Selbst weltberühmte Künstler wie Walter Gropius, Paul Klee und Wassily Kandinsky gaben an, durch Fröbel inspiriert worden zu sein.

Entstehung der Ankergaben

Anfangs nur aus Holz gefertigt entwickelten 1875 die Gebrüder Lilienthal schließlich eine Rezeptur aus Quarzsand, Kreide und Leinöl zur Herstellung von „Ankerbausteinen“. 1884 wurde in Rudolstadt der erste Ankerstein- Baukasten hergestellt. Die Maße von Fröbels Spielgaben bildeten dabei die Basis – so entstand das erste Systemspielzeug der Welt! Nach wechselhafter Geschichte ermöglichte 1995 das besonders große Engagement der weltweiten Fangemeinde die Neueröffnung der Firma. Seit 2017 gehört die Ankerstein GmbH zum Verbund der AWO Rudolstadt und wird als Inklusionbetrieb geführt. Neben traditionellen Produkten setzt die Manufaktur zusätzlich auf therapeutische und pädagogische Angebote.

Praxis im Rahmen der Arbeitsgruppe

Wir selbst konnten uns mit viel Spaß kreativ ausprobieren, im freien Bauen unser Ordnungssystem hinterfragen, in vielfältigen geometrischen Formen Symmetrien aber auch Veränderungen erkennen und vor allem mit unendlich viel Freude in jedem Fall ein gelungenes Ergebnis vorweisen.

Zusammenfassend betrachtet bot sich uns ein didaktisch-methodisch äußerst wertvolles Spielmaterial. Und auch wenn es nicht ganz preiswert ist, so ist es doch für die Entwicklung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen der Kinder eigentlich unverzichtbar, denn: „Das Leben des Kindes ist Spiel.“

Kontakt
Sylvia Bruchmann
Erzieherin im Weimarer Land