Diese Kehrtwende in der Personalpolitik ist dem dauerhaften Wirken der GEW Thüringen zu verdanken.
Seit vielen Jahren weisen wir auf den drohenden Personalmangel hin, kritisieren den Unterrichtsausfall und die befristeteten Einstellungen zur Absicherung des Unterrichts und der Sprachvermittlung im Fach Deutsch als Zweitsprache und fordern eine Vertretungsreserve zum flexiblen Umgang mit Langzeiterkrankungen. Die Staatssekretärin des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, Gabi Ohler, hat nach der Kabinettssitzung verkündet, dass „die bisher gültige Deckelung der jährlichen Lehrereinstellungen entfällt, die auf 500 Stellen begrenzt war. So werden im Jahr 2018 rund 900 Stellen besetzt werden können und im Jahr 2019 weitere rund 650 Stellen. Das Land wird zudem 300 bislang befristeten Lehrerinnen und Lehrern die Entfristung auf freiwerdenden Stellen bereits in 2018 anbieten.“
Das ist ein klarer Erfolg der GEW Thüringen. Das ist unserem gemeinsamen Engagement zu verdanken.
Wohlwissend, dass mit der Verbeamtung und den höheren Einstellungszahlen nicht alle Probleme in den Thüringer Schulen beseitigt werden, gilt es hier einmal zu sagen: Die Thüringer Landesregierung setzt ein wichtiges Signal. Gute Schule braucht gute Bedingungen. Erste, dafür nötige Schritte ist die Landesregierung mit diesen Eckpunkten jetzt gegangen.
Die GEW Thüringen wird als größte Thüringer Interessenvertretung für die Beschäftigten in Bildungseinrichtungen trotz dieses Erfolges auch weiterhin für bessere Beschäftigungsbedingungen kämpfen. Es gilt, weiterhin offene und drängende Probleme anzugehen:
- Wir brauchen mehr Erzieher*innen, um echte Ganztagsschulen zu entwickeln.
- Wir fordern die Eingruppierung der Regelschullehrer*innen an allen Schularten in A 13/ E 13, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um die Arbeit dieser Kolleginnen und Kollegen tatsächlich wertzuschätzen.
- Wir wollen das 2013 von der GEW Thüringen maßgeblich gestaltete Personalentwicklungskonzept SCHULE weiter entwickeln, um mit zielgenauen Bedarfsprognosen zukünftige Perspektiven auch für Sonderpädagogische Fachkräfte und Erzieher*innen besser erkennen und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.
Hoffen wir, dass die erwünschten Effekte eintreten. Kämpfen wir dafür, dass Menschen, die tarifbeschäftigt sind und bleiben wollen, nicht abgehängt werden und endlich besser eingruppiert werden.
Kämpfen wir auch dafür, dass das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf Beamt*innen übertragen wird, denn sonst wird der Anreiz der Verbeamtung ad absurdum geführt.
Kämpfen wir weiterhin dafür, die Bedingungen an Schulen zu verbessern.
Denn eines ist klar: Ob verbeamtet oder tarifbeschäftigt, die Arbeit als Lehrer*in ist und bleibt eine spannende, aber auch kraftzehrende Herausforderung, die der Wertschätzung des Arbeitsgebers und des Dienstherrn bedarf.
GEW - Gemeinsam! Engagiert! Wirksam!