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Schulbausanierung

Ein sehr gelungener Umbau – und dennoch muss es besser gehen

Besichtigung der Staatlichen Regelschule „Carl Ludwig Nonne“ Hildburghausen am 22. Februar 2024

Staatliche Regelschule „Carl Ludwig Nonne“ Hildburghausen - Quelle: www.nonne-schule.de

In der Kreisstadt Hildburghausen sind umfangreiche Änderungen im Bereich der Schulen geplant und zum Teil schon umgesetzt. Ein Schulgebäude, welches bereits als Förderschule und danach als Grundschule diente, wurde im Laufe der letzten zwei Jahre umfassend erneuert und ergänzt, um jetzt die Staatliche Regelschule „Carl Ludwig Nonne“ zu beherbergen. Zirka ein Jahr, nachdem das umgestaltete Schulgebäude von Schülerschaft und Lehrkörper bezogen wurde, war es Ende Februar Zeit für ehemalige Lehrer:innen und Erzieher:innen, der Schule einen Besuch abzustatten. Frau Schuchardt, langjährige Lehrerin für Mathematik und Physik, führte uns durch die Räume und beantwortete alle Fragen.

Das Schulgebäude ist im Vergleich zu vorher nicht wiederzuerkennen. Ein grundlegendes Manko von Schulgebäuden aus späteren DDR-Jahren, das Fehlen einer Aula, wurde durch das Einrichten eines großzügigen Atriums beseitigt. Damit entstand ein wichtiger Bezugspunkt für die Schülerinnen und Schüler mit positiver Auswirkung auf das Schulleben. Auch die Flure sind schülerfreundlich eingerichtet: Sitzmöglichkeiten, Cafeteria und eine ansprechend eingerichtete Bibliothek sind vorhanden. Diese wird auch für Hausaufgabenbetreuung genutzt. Die Ausrüstung der Unterrichtsräume mit moderner Technik, die sowohl digital als auch analog genutzt werden kann, gehört inzwischen zum Standard.

Die Besucher schwärmten aus, fachsimpelten, diskutierten und fragten der ortskundigen Kollegin Löcher in den Bauch. Natürlich hat der Umbau eines bestehenden Gebäudes auch Grenzen. Das zeigt sich in der Größe einiger Räume, welche historisch bedingt in der Regel für nur 24 Schülerinnen und Schüler ausgelegt waren. Insbesondere in Fachräume für Naturwissenschaften ist das zu spüren. Dem erhöhten Platzbedarf beim experimentellen Unterricht kann nur bedingt genügt werden. Dem Landkreis Hildburghausen ist durch den Umbau des Schulgebäudes vieles geglückt. Man spürt und sieht, dass die Schülerschaft das neue Schulhaus schätzt und sich mit ihm identifiziert. Für drei weitere Schulen in der Stadt sind ähnliche Veränderungen zu erwarten. Schon jetzt gehört der Landkreis zu den drei Kommunen, die in Thüringen die höchsten Ausgaben pro Schüler für Investitionen und Unterhaltung im Schulbereich aufweisen können, mehr als doppelt so viel wie die Schlusslichter (Studie „Bauinvestitionen und Unterhaltungsausgaben im Schulbereich in Thüringen, Kai Eicker Wolf, DGB Hessen-Thüringen, Mai 2021).

Aus den Erfahrungen von vergleichbaren Investitionen ergibt sich aber auch ein kritischer Punkt: Die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, der Erzieherinnen und Erzieher sowie der unterstützenden Pädagogischen Assistenzen und Sozialarbeiter werden zu wenig in Betracht gezogen. Ihre Wünsche und Vorstellungen müssen im Vorfeld stärker mit einbezogen werden, da sich die Anforderungen an die pädagogischen Berufe in den letzten Jahren deutlich erhöht haben und die Schulbauten dem auch gerecht werden sollen. Schulleitungen, Personalräte und Kollegien müssen sich im Vorfeld von Umgestaltung ihrer Arbeitsplätze stark machen, sie werden hoffentlich auf offene Ohren stoßen!

Kontakt
Andrea Hartung
Kreisverbandsvorsitzende Hildburghausen
Adresse Markt 16
98646 Hildburghausen
Telefon:  03658 709 998