Im Heimat- und Sachkunde-Lehrplan für die Grundschule und für die Förderschule mit dem Bildungsgang Grundschule wird der menschliche Körper in seinen biologischen und sozialen Entwicklungsphasen bereits in der Schuleingangsphase aufgegriffen. Im Bereich Sachkompetenz ist als Teilziel formuliert: „Der Schüler kann die Körperteile und die äußeren Geschlechtsmerkmale benennen.“ Am Ende der Klassenstufe 4 sollen die Schüler körperliche Veränderungen bei Mädchen und Jungen benennen sowie die Fortpflanzung und Entwicklung des Menschen beschreiben können. In der Klassenstufe 3 und 4 wird Sexualerziehung auch intensiv mit den Eltern besprochen, damit diese wissen, über welche Inhalte mit den Kindern in der Schule gesprochen wird und welche Fragen vielleicht auch zu Hause auftauchen. Viele Lehrer setzen einen kindgerechten Trickfilm im Unterricht ein, den sie im Vorgespräch auch den Eltern zeigen. Dieses Thema wird offen angegangen und sachlich abgehandelt. Jeder Grundschullehrer weiß, dass das schon nicht immer einfach ist. Für eine Ausweitung dieses Themas sehe ich keine Notwendigkeit, zumal in meinen 34 Jahren Berufstätigkeit noch kein Kind auch nur eine Frage in Richtung sexuelle Vielfalt gestellt hat.
In der Grundschule kann nicht alles thematisiert werden, nur weil es en vogue ist. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Eltern begeistert ist, wenn in der Schule über gleichgeschlechtliche Liebe und weitere Spielarten geredet wird. Und um die Mehrheit geht es doch, oder? Warum soll ein Thema eine Rolle spielen, das für Grundschulkinder keins ist?
Viele Eltern sind sicher froh, dass sie nicht die Ersten sind, die mit ihrem Kind über dieses Thema sprechen müssen. Lehrer gehen damit professioneller um. Wenn Kinder uns im Unterricht auf gleichgeschlechtliche Liebe ansprechen, gehen wir selbstverständlich darauf ein – ohne eine Wertung abzugeben.
Es stellt sich also nicht die Frage„Wie bereit sind Lehrer?“, sondern vielmehr „Ist die Gesellschaft mehrheitlich so weit, um offen mit sexueller Vielfalt umzugehen oder wird das durch die Medien, z. B. den Eurovision Song Contest 2014, nur so dargestellt?“
Warum sollen differenzierte Familienbilder stärker Berücksichtigung finden, wenn sie nicht die mehrheitliche Normalität abbilden? Das stellt eine ungerechtfertigte Aufwertung dar.
Es liegt doch nicht an der Schule, wenn sich Kinder zu Hause nicht wohl fühlen. Jeder Mensch entwickelt sich, hat seine eigenen Gefühle und trifft u.a. aufgrund seiner Erfahrungen bestimmte Entscheidungen. Ein Kind einer Patchwork-Familie muss doch nicht zwangsläufig wieder eine gründen. Die Schule kann weder das eine, noch das andere verhindern oder forcieren. In der Schule muss aber gelehrt werden dürfen, dass die erfolgreiche natürliche Fortpflanzung des Menschen nur dann gewährleistet ist, wenn sich Menschen mit unterschiedlichen funktionsfähigen Geschlechtsteilen vereinigen. Zum nachhaltigen Lebensstil gehört nun mal auch die Sicherung des Fortbestands der eigenen Spezies. Sexuelle Vielfalt ist in der Grundschule nicht nötig.