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Gewerkschaftliche Solidarität

Berufsverbote aufgrund von politischem Aktivismus?

Dass Gewerkschaften um Gemeinschaftsinteressen – wie gute Arbeitsbedingungen oder angemessene Tarifverträge – kämpfen, ist allgemein bekannt. Wie wichtig jedoch Solidarität und individuelle Unterstützung sein können, wurde auf einer Veranstaltung deutlich, zu dem die gewerkschaftlichen Basisgruppen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena (GEW, ver.di und FAU) am 10. Oktober im Rahmen der Alternativen Orientierungstage eingeladen hatten.

Während die Berufsverbote in der Bundesrepublik Deutschland der 1970er Jahre aufgrund des „Radikalenerlasses” vielen Menschen bekannt sind, ist heutzutage wohl nur den wenigsten Menschen bewusst, dass es nach wie vor Berufsverbote aufgrund von politischem Engagement gibt. Aufgrund eines aktuellen Falls an der Universität führten die drei Gewerkschaften gemeinsam die Podiumsdiskussion „Berufsverbote – Vergangenheit und aktuelle Praxis“ durch.

Zu Gast waren: Eli, dessen:deren Arbeitsvertrag von der Universität Jena angefochten wurde (FAU-Mitglied); Benjamin Ruß, dem von der TU München die Einstellung verweigert wurde (ver.di-Mitglied) und Luca Schäfer, dem das Hessische Kultusministerium den Zugang zum Lehramtsreferendariat verweigert (GEW-Mitglied). Sie berichten über ihren politischen Aktivismus, über die (arbeits-)rechtlichen Situationen, in die sie gebracht wurden, und über die Unterstützung, die sie gesucht und gefunden haben. Ergänzt wurde das Podium durch Jan-Hendrik Friedrichs, der als Experte zum Radikalenerlass eine historische Einordnung bot.

Es entwickelte sich ein informativer Austausch, der ermutigte, politisch aktiv und solidarisch zu sein.