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Beitrag aus der tz Oktober 2024

BEM-Gespräche mit verschiedenen Ansprechpartnern

Ständig neue Herausforderungen und Belastungen bei zunehmendem Alter knabbern langsam aber stetig an der Gesundheit aller Beschäftigten. Was tun, wenn der Körper Signale sendet? Wenn Wochenenden und Ferien zur Erholung nicht mehr ausreichen? Wenn der Arzt oder die Ärztin sagen: Stopp, es geht nicht mehr. Nehmen Sie sich die Zeit zum Regenerieren. Nach 42 Tagen im Krankenstand ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein Betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, einen gesundheitsförderlichen Arbeitsalltag zu schaffen. Im Schulbereich kümmern sich neben den Verantwortlichen für das BEM auch die Personalvertretungen um langzeitkranke Kolleginnen und Kollegen und bringen sich in den Lösungsprozess mit ein.

Symbolbild - Quelle: Canva Pro

BEM-Gespräche mit verschiedenen Ansprechpartnern 

Kolleginnen und Kollegen, die länger als sechs Wochen im Kalenderjahr erkranken, werden durch Mitarbeiter des zuständigen Schulamtes angeschrieben. Sie mögen sich entscheiden, ob sie freiwillig an einem Gespräch zur Betrieblichen Wiedereingliederung teilnehmen wollen. 

Dieses Vorsorgegespräch hat der Gesetzgeber schon seit 2006 allen Arbeitgebern gesetzlich verordnet, das bedeutet, dass konkrete Angebote zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) zur Gesunderhaltung der Beschäftigten vorgehalten werden müssen. Das ist gerade in unserem schulischen Bereich wichtig, um Probleme innerhalb des Systems Schule aufzuzeigen, notwendige Veränderungen anzugehen und die Arbeitsfähigkeit der Kolleg*innen langfristig teilweise bzw. gänzlich wiederherzustellen.

Z.B. waren jahrelang im Schulamtsbereich Mittelthüringen zwei Kolleginnen, die auch noch als Lehrerinnen tätig waren, die ausgebildeten BEM-Beauftragten. Das hatte sich bewährt, da die Beratung von Pädagog:innen für Pädagog:innen von vielen Langzeiterkrankten als sehr hilfreich angesehen war.

Doch die Anzahl der Kolleg:innen, die länger als sechs Wochen im Krankenstand sind, hat sich enorm gesteigert. Dies hatte zur Folge, dass neben den BEM-Beauftragten seit über einem Jahr sowohl Vertreter:innen der Bezirkspersonalräte (BPR) als auch der Bezirksschwerbehindertenvertretungen (BSBV) diese Gespräche selbstständig durchführen. Nicht selten entscheiden sich die angeschriebenen Kolleg:innen für eines der beiden Personalratsmitglieder des Bezirkspersonalrates im Schulamtsbereich Mittelthüringen.

Und meine anfänglichen Bedenken, dass wir als Mitglieder des BPR diese Gespräche allein oder gemeinsam nicht zielorientiert führen könnten, haben sich schnell zerstreut. Es hat sich herausgestellt, dass wir als BPR-Mitglieder häufig eine andere Herangehensweise haben, wie Langzeiterkrankte über eine zeitlich begrenzte Wiedereingliederungsphase ins schulische Leben zurückfinden und wir sie dabei auch ein Stück begleiten können.

Dabei hilft uns, dass wir oft die unterschiedlichen Bedarfe der verschiedenen Schulen kennen, uns auch über die Schularten hinweg schneller austauschen und zum Teil die Kontakte zu den Schulartreferent*innen vorbereiten. Wir versuchen den Kolleg:innen verschiedene Ansätze aufzuzeigen und ihnen damit

Hilfe zur Selbsthilfe mit auf den Weg zu geben. Letztlich kann und muss der Langzeiterkrankte eigenverantwortlich tätig werden. Wir können nur unterstützend wirken.

Es hat sich auch bewährt, dass sich die beratenden BEM-Gesprächspartner:innen im Schulamt Mittelthüringen, wie BEM-Koordinatorin, Vertreterinnen aus BPR und BSBV, regelmäßig auszutauschen, Nachfragen aus den Gesprächen klären, ohne dabei die gültigen Datenschutzrichtlinien zu verletzen. Diese Hilfestellung zum Neustart ins schulische Leben wird von vielen Kolleg:innen dankbar angenommen und entlastet damit auch die Situation vor Ort.

Vielen Dank deshalb auch an die engagierten Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Schulämtern.

Kontakt
Kalupke Steffi
Vorsitzende des Bezirkspersonalrats Mittelthüringen
Adresse Schwanseestraße 9
99423 Weimar
Telefon:  03643 884 135

Sprechzeiten:
Donnerstag 13:00 bis 16:00 Uhr