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Beitrag aus der tz Oktober 2024

Arbeits- und Gesundheitsschutz in Thüringen an Hochschulen

Ein nachhaltiges Personalmanagement, welches das Wohl der Beschäftigten in den Fokus nimmt, ist für die Hochschulen elementar, um bei der Bindung und Gewinnung von Personal erfolgreich zu sein. Die Förderung der physischen und psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz spielt dabei eine zentrale Rolle.

Arbeitsmedizinische Pflichtuntersuchungen betreffen hier insbesondere Beschäftigte, die besonderen Gefährdungen ausgesetzt sind, z. B. beim Umgang mit Chemikalien, Röntgenquellen oder bei Belastungen durch Staub oder Lärm. Von den freiwilligen Leistungen werden häufig die Vorsorgeuntersuchung bei Bildschirmarbeitsplätzen, Impfangebote oder Beratungen zur Arbeitsplatzergonomie in Anspruch genommen.

Neben der betriebsärztlichen Versorgung und den Fachkräften für Arbeitssicherheit gibt es an den Hochschulen zahlreiche Akteure, die in Referaten, Stabsstellen, Personalabteilungen und Sportzentren ein breites Portfolio zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit von Beschäftigten und Studierenden anbieten. Hierbei werden sie teilweise auch finanziell und organisatorisch von Krankenkassen unterstützt. Beispielsweise gibt es an der Technische Universität Ilmenau Kurse für Rückengymnastik, Mobile Massagen, bewegte Pausen, mentale Pausen, psychologische Beratung, Gesundheitstage, Workshops zu Achtsamkeit, Resilienz, etc.

Bei den Gefährdungsbeurteilungen gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. An mehreren Hochschulen, z. B. Fachhochschule Erfurt, Universität Erfurt, greift man dabei auf externe Dienstleister zurück. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist eine Software im Einsatz, die Vorgesetzte bei der Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen unterstützt. An der Fachhochschule Erfurt existiert eine Dienstvereinbarung zu Gefährdungsbeurteilungen. Handlungsbedarf besteht nach wie vor noch bei den psychischen Gefährdungsbeurteilungen, die noch nicht für jeden Arbeitsplatz vorliegen.

Die Arbeitsplätze an den Hochschulen erfüllen i. d. R. alle ergonomischen Anforderungen. Bei der Neuausstattung von Büroarbeitsplätzen werden mitunter schon standardmäßig höhenverstellbare Schreibtische beschafft, die auch das Arbeiten im Stehen ermöglichen. Problematisch sind im Sommer regelmäßig extreme Temperaturen, die ein produktives Arbeiten in nicht klimatisierten Räumen nahezu unmöglich machen. Vielmehr sind Kreislaufprobleme, Hitzeerschöpfung, Müdigkeit und ein erhöhtes Unfallrisiko die Folge. Die Verlagerung der Arbeitszeit, Lüften, Verschatten etc. bieten meist nur wenig Linderung. 

Kontakt
Marko Hennhöfer
Betriebsverbandsvorsitzender TU Ilmenau
Adresse Max-Planck-Ring 14
98693 Ilmenau
Telefon:  03677 69 2505