Zum Inhalt springen

Zur aktuellen Situation

Als Delegierte beim Bundeskongress des DGB

Bereits zum zweiten Mal durfte ich in einer 24-köpfigen Delegation die GEW auf dem 22. Ordentlichen Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes - Parlament der Arbeit - vertreten. Und wie vor zwei Jahren auch war es eine beeindruckende Zusammenkunft engagierter Gewerkschafter:innen der Acht. Dieser Kongress hatte zahlreiche berührende und beeindruckende Momente.

Foto: Gorgdon Welters

Erstmals eine Frau an der Spitze des DGB

Erstmals in der Geschichte des DGB wurde eine Frau mit Migrationshintergrund zur Vorsitzenden gewählt. Mit knapp 94 Prozent erhielt Yasmin Fahimi (IG BCE) das Vertrauen der 400 Delegierten. Ein Wahlergebnis, dass zweierlei symbolisiert: Wandel ist weiblich und Zukunft gestalten wir. Elke Hannack, Stefan Körzell und Anja Viel wurden in ihren Ämtern bestätigt. Der vierköpfige Bundesvorstand wird in den nächsten vier Jahren die Interessen der Arbeitnehmer:innen in Politik und Wirtschaft sowohl in Deutschland als auch in Europa vertreten.

An der Seite von ukrainischen, russischen und belarussischen Gewerkschaften

Berührend war das Interview mit Anastasia Gulej, die den Holocaust überlebte und nun aus der Ukraine vor Putins völkerrechtswidrigen und brutalen Angriffskrieg erneut flüchten musste. „Ich habe Hitler überlebt, ich werde auch Putin überleben.“ Ein Satz, der nicht nur mir unter die Haut kroch. Kurz zuvor hatte der Bundeskongress einen Initiativantrag des Bundesvorstandes nach einer offen, respektvollen und einander wertschätzenden Debatte verabschiedet, der sich klar zur Unterstützung der Ukraine positionierte. Nie wieder Krieg, das galt nach dem Sieg der Alliierten über Hitlerdeutschland und dies gilt heute einmal mehr. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften stehen an der Seite der ukrainischen Gewerkschaften, aber auch an der Seite der russischen und belarussischen Gewerkschaften, die Putins Krieg verurteilen und dafür mit Strafen und Repressionen rechnen müssen.

Die Transformation gestalten, nicht verhindern

Zentrales Thema des Bundeskongresses war die Transformation. Der Klimawandel erfordert ein massives Umsteuern in der Wirtschaftspolitik. Die Gewerkschaften müssen diesen Prozess mitgehalten, wenn es nicht mehr Verlierer:innen, sondern mehr Gewinner:innen geben soll. Und die braucht es, damit der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt wird.

Beschluss zur Bildung bestätigt und beauftragt die GEW

Einstimmig beschlossen wurde der Antrag B005 „Bildung neu gestalten - Forderungen für eine Bildungsoffensive“. Bildung, darin waren sich alle Delegierten einig, ist der Schlüssel für Demokratie, für das Gelingen der Transformation und für die Bewältigung der Klimakrise. Stärkung der frühkindlichen Bildung, Chancengleichheit an Schulen, moderne und gute berufliche Ausbildung, demokratische und soziale Hochschule sowie Weiterbildung mit System, das waren die Stichworte des Bildungsantrages. Dieser beschreibt Herausforderungen und Chancen, die eine Bildungsoffensive bietet. Als GEW ist uns ist dieser Beschluss Bestätigung und Auftrag zugleich. Bildung muss besser ausgestattet, der Fachkräftemangel behoben und die Chancen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf Bildungserfolge, die Armut verhindern und Perspektiven eröffnen, verbessern.

Unter www.bundeskongress.dgb.de könnt Ihr alle Beschlüsse nachlesen und auch gerne überlegen, wie Ihr in Euren DGB-Kreisverbänden bei der Umsetzung unterstützt.

Personalratswahlen

Zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, sind an den Hochschulen die Personalratswahlen bereits vorbei, an den Schulen wird noch gewählt. Ich wünsche und hoffe, dass die GEW ihre Stärke beweisen konnte. Erste Ergebnisse könnt Ihr in dieser Ausgabe der tz bereits nachlesen.

Außerordentlicher Gewerkschaftstag der GEW

Vor der GEW liegt nun der außerordentliche Gewerkschaftstag der GEW, der den letztjährigen Gewerkschaftstag fortsetzt. Spannende Anträge werden beraten, viele Kolleg:innen aus 16 Landesverbänden werden sich wiedersehen und Ideen für gute Arbeitsbedingungen in der Bildung entwickeln. Eure Delegierten werden die Thüringer Perspektive kraftvoll und engagiert vertreten.

Kontakt
Kathrin Vitzthum
Landesvorsitzende
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon:  0361 590 95 12 (Sekretariat)