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Aktionswoche Traumjob Wissenschaft: Aus der Schule geplaudert - Sendung vom 05.11.2015

Neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben einen Zeitvertrag, über die Hälfte der Zeitverträge hat eine Laufzeit von unter einem Jahr. Die Karrierewege in Hochschule und Forschung sind lang und steinig. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft macht mit einer Aktionswoche auf diese Mißstände aufmerksam. Gäste in der Sendung: Marlis Bremisch und Thomas Hoffmann von der GEW Thüringen.

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Aktionswoche Traumjob Wissenschaft: Aus der Schule geplaudert - Sendung vom 05.11.2015

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Themen der Sendung:

- Aktionswoche Traumjob Wissenschaft
- Abschluss der Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst
Mitmenschlich in Thüringen - die GEW Thüringen ist dabei!

Gäste in der Sendung: Marlis Bremisch und Thomas Hoffmann von der GEW Thüringen.

 

Aktionswoche Traumjob Wissenschaft:

Es ist etwas faul an Deutschlands Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird immer mehr verlangt – exzellente Forschung, hochwertige Lehre, intensive Betreuung von immer mehr Studierenden, Umsetzung von Hochschul- und Studienreformen, Einwerbung von Drittmitteln, qualifiziertes Wissenschaftsmanagement. Dem stehen miserable Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen gegenüber: Neun von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben einen Zeitvertrag, über die Hälfte der Zeitverträge hat eine Laufzeit von unter einem Jahr. Die Karrierewege in Hochschule und Forschung sind lang und steinig. Zusätzlich müssen Lehrbeauftragte als Dumping-Lehrkräfte herhalten. Das ist nicht nur für die Betroffenen fatal, auch die Kontinuität und damit Qualität von Forschung und Lehre leidet darunter.

So kann es nicht weitergehen. Die Bildungsgewerkschaft GEW setzt sich seit Jahren für eine Reform von Berufswegen und Personalstruktur in Hochschule und Forschung ein. Damit haben wir bereits erfolgreich die politische Agenda verändert. Niemand leugnet mehr die Probleme. In Bund und Ländern, Hochschulen und Forschungseinrichtungen werden Reformmaßnahmen diskutiert. Auf Bundesebene bereitet die Große Koalition eine Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vor – Union und SPD haben sich auf gemeinsame Eckpunkte verständigt, Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat einen Gesetzentwurf vorgelegt.

Die Vorschläge der GEW liegen auf dem Tisch: Dauerstellen für Daueraufgaben, Mindestlaufzeiten für Zeitverträge, berechenbare Perspektiven für Postdocs, reguläre statt prekäre Beschäftigung. Jetzt müssen Bund und Länder, Hochschulen und Forschungseinrichtungen endlich die Weichen für den Traumjob Wissenschaft stellen. Eine Schlüsselbedeutung hat dabei das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Mit einer kosmetischen Verschönerung ist es nicht getan, wir brauchen eine substantielle Reform, die dem Befristungsunwesen in der Wissenschaft einen Riegel vorschiebt.

Unsere Erfahrung ist: Gute Argumente sind wichtig, aber sie reichen nicht aus, um die Verhältnisse zu verändern. Um eine echte Reform durchzusetzen, um die Vision vom Traumjob Wissenschaft Wirklichkeit werden zu lassen, müssen wir den Druck erhöhen. Die GEW rief daher für den 2. bis 6. November 2015 zur bundesweiten Aktionswoche Traumjob Wissenschaft auf.