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Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst - Wir sind die Profis

Die Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) der Kommunen starteten am 25. Februar, die zweite Verhandlungsrunde fand im März statt. GEW und ver.di fordern gemeinsam eine Aufwertung vieler Berufsgruppen und einen besseren Gesundheitsschutz.

Im Gegensatz zu den regulären Entgelttarifrunden geht es diesmal nicht um eine Steigerung der Tabellenentgelte, denn nach dem TVöD-Tarifabschluss von 2020 findet die nächste Tarifrunde zum Entgelt 2023 statt. In der aktuellen Runde geht es um die bessere Eingruppierung vieler Berufsgruppen im Sozial- und Erziehungsdienst (z. B. bei Kinderpfleger:innen, Sozialassistent:innen, Erzieher:innen, Sozialpädagog:innen, Leiter:innen) sowie um einen besseren Gesundheitsschutz in diesem Bereich.

Die Forderungen zielen auf 3 Themen ab:

  • Verbesserung der belastenden Arbeitsbedingungen
  • finanzielle Aufwertung der Arbeit und
  • Maßnahmen gegen Fachkräftemangel

Für die Aufwertung der Berufe sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zeigten die Arbeitgeber jedoch auch in der zweiten Verhandlungsrunde keinerlei Bereitschaft für einen Kompromiss. Damit haben sie ihre Chance auf eine schnelle Einigung vertan – und den Konflikt zugespitzt.

Überall Personalmangel

Gleichzeitig sind die Erzieher:innen am Limit und es ist kein Ende in Sicht. Sowohl die Personalsituation, als auch die schlechten Rahmenbedingungen führen unter den Kita-Fachkräften zu Frust und Ärger. Die Pandemie tut ihr Übriges, indem sie den Krankenstand in die Höhe treibt und die Gesundheit von Kindern, Personal und Familien bedroht. Die gesunden Fachkräfte in den Gruppen fangen die Krankheitswelle auf, arbeiten teilweise alleine mit 2 Gruppen und verletzen damit regelmäßig die Aufsichtspflicht. Ihrem Bildungsauftrag und einer bedürfnisorientierten Betreuung können sie immer weniger nachkommen. Von fachgerechter Dokumentation und individueller Förderung ist schon lange keine Rede mehr, da diese sich der stets priorisierten Betreuung aller Kinder - koste es was es wolle - unterordnen.

Wie geht es weiter?

Wollen wir ein “Augen zu und durch”, ein “weiter so”?

Oder werden wir die Tarifrunde nutzen und auf die Arbeitsbedingungen in der Kita aufmerksam machen und diese verbessern?

Wann habt ihr das letzte Mal etwas gemeinsam als Kollegium gemacht? Wann habt ihr euch gemeinsam für etwas eingesetzt? Wie oft musstet ihr in den letzten 2 Jahren euren Bildungs- und Erziehungsauftrag durch die Pandemie zwangsbestimmt einschränken?

Jetzt habt ihr es in der Hand!

An welchen Aktionen sich du und deine Kolleg:innen beteiligen können, erfragt ihr bei Nadine Hübener.

Hintergrund

Für die Arbeitgeber verhandelt die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) als Zusammenschluss der Arbeitgeber, also insbesondere der Kommunen. Auf Seiten der Gewerkschaften übernimmt ver.di die Verhandlungsführung. GEW und ver.di als Schwestergewerkschaften innerhalb des DGB arbeiten dabei eng zusammen.

Unsere Forderungen sowie aktuelle Nachrichten finden sich unter dem Kampagnenmotto „Wir sind die Profis“ auf der zentralen GEW-Website zur Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst.
 

 

Kontakt
Nadine Hübener
Referentin für Bildung
AdresseHeinrich-Mann-Str. 22
99096 Erfurt
Telefon: 0361 590 95 54
Mobil: 01573 336 02 98
Aktuelle Infos des GEW-Hauptvorstandes