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Stellungnahme der GEW Thüringen zur Arbeitsfassung zum inklusiven Schulgesetz: Bedenken bleiben bestehen

Echte Inklusion braucht Voraussetzungen. Diese sieht die GEW Thüringen mit der Arbeitsfassung zum inklusiven Schulgesetz nicht gesichert.

„Auch nach dem detaillierten Studium der Arbeitsfassung zum inklusiven Schulgesetz mit unseren Arbeitsgruppen und den zahlreichen Wortmeldungen zum Thema, die uns erreichten, bleiben wir dabei: ohne die Anpassung der personellen und materiellen Bedingungen an die Aufgaben einer inklusiven Schule werden wir dem Gesetz letztendlich nicht zustimmen können“, kommentiert Kathrin Vitzthum, GEW-Landesvorsitzende den Meinungsbildungsprozess für die Stellungnahme der GEW Thüringen. Verbindliche Rahmen­bedingungen für Inklusion mit einem verbindlichen Zeitplan der Einführung sind dabei nur eine Forderung. Weitere Details sind der Stellungnahme der GEW Thüringen zu entnehmen.

Inklusionsmaßnahmen wie z. B. der Gemeinsame Unterricht werden seit einigen Jahren von den Kolleginnen und Kollegen mit viel Engagement, aber zunehmend immer schwächer werdenden Kräften umgesetzt. Diese Maßnahmen müssen evaluiert und daraus Schlüsse für die Rahmenbedingungen einer gelingenden Inklusion gezogen werden. Die Kollegien haben Erfahrungen gesammelt und wollen diese in die Diskussion um ein inklusives Schulgesetz einbringen und mit ihren Meinungen und Problemen ernst genommen werden. Das geschieht aus Sicht der GEW Thüringen bei der Novellierung des Schulgesetzes von Seiten des TMBJS nicht in ausreichendem Maße. Nur wenn die Praktikerinnen und Praktiker für dieses inklusive Schulgesetz gewonnen werden können, kann eine Umsetzung erfolgreich sein.

Die Schaffung der personellen, räumlichen und sächlichen Voraussetzungen muss dabei auf der Basis einer Evaluation der aktuellen Situation erfolgen. Viele Kollegien „fahren auf Verschleiß“, Unterrichtsabsicherung ist oberste – und teilweise einzige – Priorität. Dies signifikant zu verbessern ist ein wichtiger Schritt auf dem Wege zu einer inklusiven Schule. Auf die Notwendigkeit der Einstellung neuer Kolleginnen und Kollegen weist die GEW Thüringen seit Jahren hin. 

Daher fordert die GEW Thüringen vor der Novellierung verbindliche Rahmenbedingungen für Inklusion mit einem verbindlichen Zeitplan der Einführung.

 

Über die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Thüringen:

Die Bildungsgewerkschaft GEW THÜRINGEN ist die größte und bedeutendste bildungspolitische Kraft in Thüringen. Sie organisiert aktive und ehemalige Beschäftigte an den Thüringer Bildungseinrichtungen. Schwerpunkte der politischen Arbeit sind die Bildungsgerechtigkeit, die Lern- und Arbeitsbedingungen an Kitas, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen sowie die Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik. Vorsitzende ist Kathrin Vitzthum.

Kontakt
Marlis Bremisch
Referentin für Bildung und Gewerkschaftliche Bildungsarbeit
Adresse Heinrich-Mann-Str. 22
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Telefon:  0361 590 95 21